Heimkehr ist eine Reise an einen unbekannten Ort
Die Erinnerung hat ihre eigenen Gesetze. Je länger etwas zurückliegt, desto stärker tritt es einem vor Augen. So geht es dem Erzähler mit seiner Kindheit in der niederbayerischen Kleinstadt A., die abrupt endete, als sein Vater bei einem Unfall starb. Um neu beginnen zu können, muss er sich der Vergangenheit stellen, den Wundern und Schrecken, den Torheiten und der Verklärung. Das Marterl erzählt von den innersten Fragen unseres Daseins, einfühlsam, poetisch und mit feinem Humor.
»Den Vater suchen, der doch längst nicht mehr lebt eine Verrücktheit? Für Johannes Laubmeier eine notwendige Verwegenheit. Was im Leben nicht geht, gelingt ihm in der Literatur.« Wolfgang Büscher
Die hier angegebene Schätzung beruht auf dem durchschnittlichen Fördervolumen der letzten Monate und Jahre. Über die Vergabe und den Umfang der finanziellen Unterstützung entscheidet das Gremium von buch7.de.
Die genaue Höhe hängt von der aktuellen Geschäftsentwicklung ab. Natürlich wollen wir so viele Projekte wie möglich unterstützen.
Den tatsächlichen Umfang der Förderungen sowie die Empfänger sehen Sie auf unserer Startseite rechts oben, mehr Details finden Sie hier.
Weitere Informationen zu unserer Kostenstruktur finden Sie hier.
Käufer-Bewertung: Irisblatt
Das Jahr 2009 markiert für Johannes den „Nullpunkt einer Zeitrechnung“ (S. 249). Der tödliche Motorradunfall seines Vaters treibt ihn weg vom Ort des Unglücks, seiner Heimatregion, den dort lebenden Menschen und allem, was ihn an seinen Verlust erinnern könnte. Zehn Jahre später kehrt er zurück in seine niederbayrische Heimatstadt, um zu verstehen, was damals geschah, was mit ihm seither geschehen ist. Zaghaft begibt er sich auf die Suche nach Verlorenem, knüpft Kontakte zu Menschen, die ihm weiterhelfen könnten.
In der Gegenwart begleiten wir Johannes durch die Stadt, das Haus und den Garten seiner Kindheit. Er lässt sich treiben, beobachtet, registriert Veränderungen, erzählt Historisches aus der Umgebung. Die atmosphärischen Beschreibungen lassen die Landschaft und die Bauwerke vor dem inneren Auge entstehen. Besonders gut gelingt es dem Autor, die Empfindungen einzufangen, die mit einer solchen Rückkehr ins Vertraute und doch teilweise fremd Gewordenem verbunden sind.
Die Episoden aus der Vergangenheit lassen sich deutlich an der Veränderung der Erzählperspektive erkennen. Es wird in der dritten Person Singular von dem Jungen erzählt, der er einmal war. Erlebnisse mit dem Vater beim Wandern, gemeinsame Spaziergänge mit dem Hund tauchen ebenso auf wie Erinnerungen an die Großeltern, Schulstreiche, die Auftritte mit der Ska-Punk-Band und vieles mehr. Wir erfahren auch die Geschichte rund um den als Tiefseetaucher verkleideten Jungen auf dem Titelbild.
Die sich abwechselnden Kindheits- und auch Erwachsenenperspektiven sind auf ihre jeweilige Art sehr authentisch. Die kindliche Perspektive hat mich oft schmunzeln, manchmal auch mitleiden lassen, immer mein Herz erwärmt. Auch den philosophischen Gedankengängen, dem Schmerz und der Verlorenheit des erwachsenen Ich-Erzählers konnte ich gut folgen.
In den Text verwoben sind englische Verse des us-amerikanischen Dichters Charles Olson, die Johannes seelischen und emotionalen Zustand gut widerspiegeln. Filmreif sind auch die Szenen diverser Bierfeste, die im niederbayrischen A. als Volksfest gefeiert werden und die der bereits nicht mehr ganz so kindliche Junge in der Vergangenheit und natürlich auch der erwachsene Johannes in der Gegenwart miterleben. Diese Abschnitte brechen für einen kurzen Moment den schwermütigen Grundton des Romans auf und liefern erstaunliche Erkenntnisse bezüglich „bayrischer Kultur“.
„Das Marterl“ ist ein gelungenes autofiktionales Debüt, das mich in seiner melancholischen, leisen, poetischen und authentischen Art sehr berührt hat.
Diese Bewertung ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.
Käufer-Bewertung: begine
Der Autor des Romans „Das Marterl“ ist Johanes Laubmeier. Es ist sein Debütroman und zeigt seine Kindheit und Jugend in Niederbayern.
Das Cover mit dem kleinen Jungen mit Tauchbrille und Regenjacke ist einfach gut.
So hat er seinen Vater am Zug abgeholt.
Als er Student war, verunglückt sein Vater mit dem Motorrad und stirbt. Zehn Jahre später kommt er wieder in den Ort und sucht die Orte, die er mit seinem Vater aufgesucht hat, wieder auf. Er trifft auch viele Bekannte, mit denen er über seinen Vater reden kann.
Es ist eine interessante Geschichte über die Erinnerungen.
Der Autor lässt viele verschiedene Dinge einfließen. Er schreibt poetisch und mit Humor.
Dann kommen noch die rein niederbayerischen Dialoge, für mich zwar schwer verständlich, aber genau passend.
Diese Bewertung ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.
Johannes Laubmeier wurde 1987 in Regensburg geboren und wuchs in Niederbayern auf. Er studierte Journalistik in Eichstätt und Sozialanthropologie in Cambridge. Er war Finalist bei den British Journalism Awards 2017 in der Kategorie »New Journalist of the Year« und arbeitet als Schriftsteller, Reporter und Übersetzer in Berlin. »Das Marterl« ist sein Debüt.
EAN / 13-stellige ISBN | 978-3608501681 |
10-stellige ISBN | 3608501681 |
Verlag | Tropen |
Sprache | Deutsch |
Editionsform | Hardcover / Softcover / Karten |
Einbandart | Gebunden |
Erscheinungsdatum | 16. März 2022 |
Seitenzahl | 288 |
Format (L×B×H) | 20,9cm × 14,9cm × 2,7cm |
Gewicht | 434g |
Warengruppe des Lieferanten | Belletristik - Erzählende Literatur |
Mehrwertsteuer | 7% (im angegebenen Preis enthalten) |
Belletristik - Erzählende Literatur
Alle angegeben Preise enthalten die gesetzliche Mehrwertsteuer.
Auch hier werden natürlich 75% des Gewinns gespendet.
Gutschein kaufen
Also Ihr Engagement und Service berühren mich echt, vor allem diese prompte Kommunikation. Das hat heute schon Seltenheitswert!
Urlsula G. aus Heidelberg
Vielen Dank, dass Sie so eine nette Alternative zu Amazon anbieten.
Kathrin H. aus Barsbüttel
Wie lange habe ich darauf gewartet! Mir war das Buch Bestellen bei Amazon schon lange unheimlich. Und dann begegnet mir buch7. Eine Bestellmöglichkeit, die komfortabel, transparent, ehrlich und sozial engagiert ist. Was für eine Freude!
Stefan A.
DANKE, dass es noch engagierte Leute gibt, die über den eigenen Tellerrand denken, die auch noch eine Alternative bieten, zu etwas, das ich immer mit schlechtem Gewissen genutzt habe. Ich hoffe, dass ihr immer bekannter werdet!
L. F. aus Ingolstadt
Liebes Buch7 Team, schön dass es Euch gibt. Jetzt macht Bücherbestellen wieder Spaß!
Stefan A.