Wie können wir den Ursprung des Hasses erklären, der unsere Welt überzieht - von Amokläufern über den IS bis hin zu Donald Trump, von rachsüchtigem Nationalismus bis zu Rassismus und Frauenfeindlichkeit in den Sozialen Medien?
Der britisch-indische Intellektuelle Pankaj Mishra gibt in seinem neuen Buch eine überraschende Erklärung. Indem er zunächst den Blick bis hin zurück ins 18. Jahrhundert richtet, zeigt er, wie schon im Prozess der Modernisierung diejenigen, die nicht davon profitiert haben, anfällig für Demagogen waren. Und alle anderen, die zu spät kamen, zurückgelassen oder ausgegrenzt wurden sind, immer auf erschreckend gleiche Weise reagiert haben: mit Hass auf erfundene Feinde, dem Heraufbeschwören eines imaginären Goldenen Zeitalters und der Selbstermächtigung durch spektakuläre Gewalt.
Heute wie damals treiben Massenpolitik, Technologie und das Streben nach Reichtum und Individualismus Millionen von Menschen ziellos in eine demoralisierte Welt: Entwurzelte, die von der Moderne nicht profitieren - mit denselben schrecklichen Folgen.
Eine brillante und höchst aktuelle Deutung der Gegenwart, wie sie nur ein wahrhaft »globaler Intellektueller« (SZ) vorlegen kann.
»Mit tiefem Verständnis sowohl der westlichen wie der nichtwestlichen Geschichte bekommt Pankaj Mishra, wie niemand vor ihm, das Elend im Herzen dieser gefährlichen Zeiten in den Griff.
Das ist das erstaunlichste, überzeugendste und verstörendste Buch, das ich in den letzten Jahren gelesen habe.«
Joe Sacco
»Zwingend, tiefgründig und genau zur richtigen Zeit.«
John Banville
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Käufer-Bewertung: Winfried Stanzick
Pankaj Mishra, Das Zeitalter des Zorns, S. Fischer 2017, ISBN 978-3-10-397265-8
Woher kommt die Wut auf der Welt? Dieser Frage geht der indische Schriftsteller Pankaj Mishra in seinem neuen von der Kritik teilweise überschwänglich gelobten Buch nach. Es handelt von den Ursachen des globalen Terrorismus, dem Erbe der Aufklärung und den Verlierern der Geschichte.
Als zentrale Gruppe, die eine wichtige Rolle spielen bei den Krisen der Gegenwart, dem Terrorismus und dem Aufstieg rechtsnationaler Gruppen und Parteien in Europa, Amerika und Asien identifiziert er die immer größer werdenden Gruppe „entfremdeter junger Männer“. Schon Dan Diner und anderen hatten vor Jahren auf dieses Phänomen in den Konflikten im Nahen Osten aufmerksam gemacht und in diesem Zusammenhang auch darüber nachgedacht, wie unterdrückte Sexualität zur Radikalisierung führt. Pankaj Mishra zeigt auf, dass auch in vielen anderen Ländern der Welt (an seinem Heimatland Indien exemplifiziert er immer wieder seine Thesen) die vielen jungen, oft gut ausgebildeten junge n Männer nicht integriert werden können, was zu einem riesigen Frust führt, weil ihre Visionen für ihre Zukunft ins Leere laufen. Genau diese jungen Männer sind es weltweit, die empfänglich sind für nationalistische Bewegungen, militante Anarchisten und andere Demagogen.
Ich bin sicher, wenn man die Biographien der vielen Tausend meist männlichen Mitglieder des sogenannten Schwarzen Blocks analysieren würde, die sich in diesen Tagen in Hamburg einen gewaltsamen und erbarmungslosen Kampf mit der Polizei und dem Staat liefern, würde man zu ähnlichen Ergebnissen kommen.
Als Kern der Krise benennt Mishra eine globale Entwicklung, in der immer weniger immer reicher und immer mehr immer ärmer und perspektivloser werden. Das Phänomen der entfremdeten jungen Männer kommt in der Mitte der westlichen Gesellschaften an, die bislang einer Vorstellung von Fortschritt und Wohlstand anhing, der langsam aber sicher sich in Luft auflöst.
Wenn diese immer drängende werdende Frage nach einer gerechten Verteilung des Reichtums nicht zufriedenstellend gelöst wird, dann suchen die Menschen nach Auswegen, nach „Ventilen“. Und dann wachsen und blühen Fremdenfeindlichkeit, Vorurteile und Ressentiments, Chauvinismus und gewaltsamer Protest, der sich bis zum Bürgerkriege auswachsen kann.
Keine besonders rosigen Aussichten, resümiert ein von dem Buch sehr ernüchterter Rezensent.
Diese Bewertung ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.
Pankaj Mishra, geboren 1969 in Nordindien, schreibt seit über zehn Jahren regelmäßig für die »New York Review of Books«, den »New Yorker« und den »Guardian« über den indischen Subkontinent, über Afghanistan und China. Er gehört zu den großen Intellektuellen des modernen Asien und hat zahlreiche Essays in »Lettre International« und »Cicero« veröffentlicht; auf Deutsch sind darüber hinaus der Roman »Benares oder Eine Erziehung des Herzens« und der Essayband »Lockruf des Westens. Modernes Indien« erschienen. Pankaj Mishra war u. a. Gastprofessor am Wellesley College und am University College London. Für sein Buch »Aus den Ruinen des Empires«, das 2013 bei S. Fischer erschien, erhielt er 2014 den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung. Bei S. Fischer sind von ihm außerdem »Begegnungen mit China und seinen Nachbarn« und »Das Zeitalter des Zorns. Eine Geschichte der Gegenwart« erschienen. Er lebt abwechselnd in London und in Mashobra, einem Dorf am Rande des Himalaya.
Literaturpreise:
2014 Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung
2014 Windham Campbell Literature Prize der Yale University
2013 Crossword Book Award for Nonfiction
Michael Bischoff, geboren 1949, studierte Mathematik und Soziologie und war Wissenschaftslektor im Suhrkamp Verlag. Seit 1977 übersetzt er Literatur aus dem Französischen und Englischen, u.a. von Émile Durkheim, Michel Foucault, Isaiah Berlin und Richard Sennett.
Laura Su Bischoff, geboren 1984, studierte Amerikanistik, Anglistik und Neuere Geschichte. Seit 2014 übersetzt sie Sachbücher und Literatur aus dem Englischen, u.a. von Arthur Conan Doyle, Bee Wilson, Daniel Immerwahr, David Abulafia und Pankaj Mishra.
EAN / 13-stellige ISBN | 978-3103972658 |
10-stellige ISBN | 3103972652 |
Verlag | FISCHER, S. |
Sprache | Deutsch |
Originalsprache | Englisch |
Anmerkungen zur Auflage | Nachdruck, Neuauflage |
Editionsform | Hardcover / Softcover / Karten |
Einbandart | Gebunden |
Erscheinungsdatum | 22. Juni 2017 |
Seitenzahl | 415 |
Originaltitel | Things Falling Apart: A Short History of the Present from Rousseau to ISIS |
Format (L×B×H) | 21,1cm × 12,8cm × 3,5cm |
Gewicht | 521g |
Warengruppe des Lieferanten | Sozialwissenschaften - Politik, Soziologie |
Mehrwertsteuer | 7% (im angegebenen Preis enthalten) |
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