Ein italienischer Kardinal, eine geheime Mission, ein Mord in Damaskus - der spannende neue Roman vom Meistererzähler Rafik Schami
Noch herrscht Friede in Syrien. Die italienische Botschaft in Damaskus bekommt 2010 ein Fass mit Olivenöl angeliefert, darin die Leiche eines Kardinals. Kommissar Barudi will das Verbrechen aufklären; Mancini, ein Kollege aus Rom, unterstützt ihn und wird sein Freund. Auf welcher geheimen Mission war der Kardinal unterwegs? Wie stand er zu dem berühmten Bergheiligen, einem Muslim, der sich auf das Vorbild Jesu beruft? Bei ihrer Ermittlung fallen die beiden Kommissare in die Hände bewaffneter Islamisten. Rafik Schamis neuer Roman erzählt von Glaube und Liebe, Aberglaube und Mord und führt uns tief in die Konflikte der syrischen Gesellschaft und in das berufliche Schicksal und die Liebe eines aufrechten Kommissars.
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Käufer-Bewertung: Ele
Die geheime Mission des Kardinals, Roman von Rafik Schami, 432 Seiten, erschienen im Hanser Verlag.
Ein italienischer Kardinal, eine geheime Mission, ein Mord in Damaskus
An der italienischen Botschaft in Damaskus wird ein Fass angeliefert, beim Öffnen des Fasses ergibt sich eine grausige Entdeckung, darin befindet sich die in Olivenöl eingelegte Leiche eines von Rom nach Syrien entsandten Kardinals. Kommissar Barudi der kurz vor seiner Pensionierung steht, ermittelt. An seiner Seite der aus Italien angeforderte Kollege Commissario Mancini. Die beiden ermitteln zusammen und werden Freunde, ob sie das Geheimnis um den Tod des Kardinals lösen können, schildert dieses Buch.
Der Plot klingt nach Krimi doch der Autor Rafik Schami erzählt viel mehr. Das Buch ist ein Porträt der syrischen Gesellschaft am Rande des bevorstehenden Bürgerkriegs, die Beschreibung einer beginnenden Männerfreundschaft, eine Liebes- und Lebensgeschichte.
Schamis Erzählungen gehen nie den direkten Weg, sie führen über Umleitungen, Seitenstraßen und Sackgassen ans Ziel. Die Liebesgeschichte Barudis mit der Nachbarin ist ein Beispiel, seitenlang beschreiben Tagebucheinträge über seine schon früh verstorbenen Frau, die grenzenlose Liebe und die immerwährende Sehnsucht, seine Einsamkeit. Und plötzlich zaubert der Autor eine, für den Fall völlig unnötige Liebesgeschichte mit der Nachbarin Nariman aus dem Hut.
Mit der Lektüre des Buches habe ich mich schwergetan, eigentlich bin ich anhand der Leseprobe von einem spannenden Kriminalfall ausgegangen. Doch die eigentliche Geschichte handelt von der Kritik an der Regierung, von Clan-Wirtschaft, von korrupten Beamten, von Wunderheilern, Aberglauben und dem damit verbundenen Schwindel. Von mafiösen Strukturen bis in die höchste Kirchenhierarchie. Die Freundschaft mit dem italienischen Commissario, der perfekt arabisch spricht, dagegen, hat mir gefallen. Mancini teilt mit Barudi so manches. Die Liebe zu starkem Kaffee mit Kardamom, zu Falafel und auch die kritische Einstellung gegenüber der jeweiligen Regierung. Die beiden teilen sich nicht nur die Ermittlungen sondern erzählen sich auch aus ihrem Leben. Mancini und Barudi sind beide höchst sympathische Figuren, sie agieren authentisch und nachvollziehbar. Die Vielzahl der Charaktere hat mir die Lektüre jedenfalls erschwert. Dieses Buch flüssig zu lesen ist schier unmöglich solange lese ich i. d. R. an keinem Buch, ich konnte es auch aus der Hand legen und ein paar Tage später erst weiterlesen. Immer wieder habe ich beim Lesen den Faden verloren und musste zurückblättern. Interessant war es, ja, aber nicht besonders spannend. Auch die Auflösung des Falles war kompliziert und für mich unbefriedigend, am Ende war ich so frustriert wie Barudi.
Ein Gesellschaftroman mit kriminalistischem Hintergrund. Eine Empfehlung von mir, hauptsächlich für die Fans des Autors und 4 Sterne.
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Käufer-Bewertung: brauneye29
Zum Inhalt:
Als die italienische Botschaft in Damaskus ein Ölfass geliefert bekommt, ist die Verwunderung groß. Noch größer ist das Entsetzen als beim Öffnen eine Leiche darin gefunden wird. Wer hat den Kardinal umgebracht und warum? Und warum wurde das Fass an die Botschaft geliefert?
Meine Meinung:
Auch wenn man nach dem Klappentext meinen könnte, dass es sich um einen Krimi handeln würde ist dieses Buch weit mehr als das. Es ist ein Roman der ein Sittenbild zeichnet, dass in Syrien vor der großen Flüchtlingskatastrophe spielt. Natürlich hat es auch Krimi-Elemente, aber die waren tatsächlich eher nebensächlich. Viel interessanter war das ganze drumherum. Ich fand, dass das Buch einen ungeheuren Sorg entwickelte und man einfach mehr lesen wollte. Der Schreibstil hat mir auch sehr gut gefallen. Die Tagebucheinträge geben dem Ganzen noch so einen persönlichen Touch, der mir richtig gut gefallen hat.
Fazit:
Ein besonderer Roman
Käufer-Bewertung: Pedi
das neue Buch von Rafik Schami "Die geheime Mission des Kardinals" startete mit einer gehörigen Portion Sympathievorschuss für den Autoren. Wenige Schriftsteller sind mir so freundlich und herzlich begegnet wie der seit 1971 in Deutschland lebende, aus Damaskus stammende Schami. Sein Roman "Die dunkle Seite der Liebe" von 2004 hat mir einst sehr gut gefallen. Aber bereits mit "Sophia oder Der Anfang aller Geschichten" (2015) hatte ich so meine Schwierigkeiten. Nun sollte eine der Figuren aus "Die dunkle Seite der Liebe" erneut eine Rolle spielen, und zwar die zentrale als Ermittler in einem undurchsichtigen Kriminalfall, Kommissar Barudi. Dieser steht kurz vor der Pensionierung als die Leiche eines Kardinals aus dem Vatikan in einem Ölfass an die italienische Botschaft in Damaskus geliefert wird. Es ist das Jahr 2010, also noch vor Ausbruch des Bürgerkriegs, und um politische Turbulenzen zu vermeiden, wird Barudi ein italienischer Ermittler, Marco Marcini, an die Seite gestellt. Es geht um religiösen Irrsinn, Aberglauben, Wunderheiler, Geschäfte mit der Religion - und zwar sowohl auf christlicher als auch muslimischer Seite, und um Syrien, zerrieben wird zwischen Islamisten und der Diktatur Baschar Hafiz al-Assads. Schami trauert über und um seine ehemalige Heimat, das merkt man in jeder Zeile. Mit seiner ausufernden Fabulierkunst beschreibt er Land und Leute und vor allem auch die Küche. Das ist farbenprächtig, aber oft zu ausufernd. Daneben plätschert die Krimihandlung vor sich hin. Politische Botschaften sind vor allem in den die Erzählung unterbrechenden Tagebuchnotizen Barudis verpackt. Oft aber auch in gänzlich konstruierten Dialogen. Zu viel Erklärung wird da hineingepackt. Die Männerfreundschaft zwischen den Ermittlern ist reichlich betulich, die Liebesgeschichte Barudis mit seiner Nachbarin unglaubwürdig und kitschig. Lesen kann man das Buch trotzdem gut. Es ist unterhaltsam und sympathisch wie sein Autor.
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Käufer-Bewertung: Inge Weis
Ein Kardinal in Olivenöl, Kaffee mit Kardamon zum Dessert im Orient! Was haben Syrien und Italien gemeinsam? Mehr als man denken würde, merken Kommissar Barudi und sein italienischer Kollege in Rafik Schamis neuem Roman. Bei ihren Ermittlungen bekommen die beiden es mit Wunderheilern, Kardinälen und Islamisten zu tun. Ein ermordeter Kardinal wird in der italienischen Botschaft von Damaskus abgegeben. In einem Fass, eingelegt in Olivenöl. Stecken Islamisten dahinter? Oder konkurrierende Geistliche? Was hatt der Kirchenmann überhaupt in Syrien zu suchen? Der Autor nimmt die Leser mit in das Syrien am Vorabend des Bürgerkriegs. Kommissar Barudi muss sich bei seinem letzten Fall vor der Pensionierung mit allerlei Hindernissen herumschlagen. Verstrickungen von Geistlichen, Politikern sowie der allgegenwärtige Geheimdienst bringen seine Ermittlungen immer wieder in Gefahr. Um in dieser delikaten Angelegenheit keine syrisch-italienischen Verstimmungen zu entfachen, wird dem Ermittler mit Kommissar Mancini ein Kollege aus Rom zur Seite gestellt. Die beiden Single-Polizisten verstehen sich auf Anheib blendend. Beim Verzehr von unzähligen Fafalel fällt ihnen auf, wie ähnlich sich ihre Länder in Bezug auf korrupte Politiker oder mafiöse Strukturen sind. In amüsanten Dialogen beschreibt Rafik Schami die verschiedenen Ausprägungen des (Aber-)Glaubens in Italien und Syrien. Kirchen in Europa, die die Vorhaut Jesu Christi als Relikt verehren. Syrische Wunderheiler, die mit Taschenspielertricks Heiligenbilder weinen lassen. Der ermordete Geistliche wurde vom Vatikan nach Syrien entsandt, um die Heiligsprechung einiger dieser Heiler zu prüfen. Der Roman zeichnet ein detailiertes Bild der syrischen Gesellschaft und ist ein großer Bilderbogen der gleichen, der alle Sinne der Leser anspricht. Neben allerlei kulinarischen Beschreibungen - Falafel, Kaffee mit Kardamon, Tabuleh- werden auch Moralvorstellungen, politische und religiöse Konflikte behandelt. Immer wieder schimpft Kommissar Barudi auf den Diktator und dessen System von Spitzeln, Überwachung und Einschüchterung. Der Name Assad fällt allerdings kein einziges Mal im Buch.
Zur Klärung des Falles müssen die beiden Polizisten sogar auf die Hilfe von islamistischen Rebellen zurückgreifen, die die Gegend kontrollieren, wo der Kardinal zuletzt gesehen wurde. Zugute kommt ihnen, dass einer der IS Kämpfer ein alter Bekannter ist. Da Kommissar Barudi selbst seinem Vorgesetzten misstraut, werden die Ergebnisse der Ermittlungen als Kopie bei der italienischen Botschaft deponiert. Das Buch weist nahezu alle Merkmale eines Krimis auf. Der Autor versteht es jedoch als "einen kriminalistisch grundierten Gesellschaftsroman". Neben der Handlung finden auch die für ihn typischen abschweifenden Geschichten und Lebensweisheiten ihren Platz. Damit gleicht er dem Friseur Burhan aus seinem Roman. Der gilt als schlechtester Coiffeur von Damaskus, wenn nicht ganz Syriens. Trotzdem ist sein Salon immer prall gefüllt. Das kommt daher, dass Burhan, während er die Kunden mit Schere und Messer malträtiert, die schönsten und spannendsten Geschichten erzählt. Soverlassen die Menschen seinen Laden zwar mit unmöglichen Frisuren und Kratzern im Gesicht, aber auch mit einem seligen Lächeln. Rafik Schami ist ein großartiger Erzähler! Es ist unglaublich, wie er scheinbar unabhängige Handlungsstränge verknüpft und später zu einem Gesamtbild zusammenfügt. Beim Öffnen dieses Buches beginnt man eine Reise in ein fernes Land, eine Reise, von der man so schnell nicht zurückkehren will. Rafik Schami spannt hier einen großen schillernden Erzähl-Bogen über ein Jahrhundert syrischer Geschichte, in dem Politik und Religion das Volk nicht zur Ruhe kommen lassen. Eine Kriminalgeschichte in Syrien, die einen Einblick in die Entstehung der politischen Situation dort gibt. Wunderbar formuliert und sehr persönlich. Ein großartiges Wunderwerk der Sprache, daß einen von Anfang an packt! Zauberhaft orientalisch. Die geheime Mission des Kardinals ist wie ein buntes Gedicht des Orients. Die Stärke von Rafik Schami liegt ja bekanntlicherweise im Abschweifen. Dies praktiziert er hier so kunstvoll wie selten zuvor. Tipp: Kaffee mit Kardamon brühen und abtauchen in eine orientalische Märchenwelt
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Käufer-Bewertung: Miss Marple
Nach über 40 Jahren im Polizeidienst bereitet sich Kommissar Barudi auf seine Pensionierung vor. Eigentlich hofft er auf ein paar ruhige Wochen bis dahin, doch die Leiche eines italienischen Kardinals macht ihm einen Strich durch die Rechnung. Doch seine Ermittlungen kommen nicht richtig voran, bis ein italienischer Kommissar nach Syrien kommt und mit ihm gemeinsam auf der Suche nach dem Mörder geht. Beide verbeißen sich in den Fall und bringen sich dadurch in große Gefahr.
Der Autor führt uns ins Jahr 2010, der Bürgerkrieg in Syrien hat noch nicht seine Spuren im Land hinterlassen und es gelingt ihm durch die Schilderung gesellschaftlicher Zusammenhänge, dem Leser die Vorboten der Katastrophe aufzuzeigen. Er zeichnet authentische Figuren mit all ihren Ecken und Kanten, er schreckt nicht davor zurück, über Korruption und Vetternwirtschaft zu schreiben, über Glaube und Irrglaube, Liebe und Verrat.
Das Buch ist mehr als nur ein Krimi und absolut empfehlenswert.
Käufer-Bewertung: adel69
Ich mag viele Bücher von Rafik Schami und habe auch schon eine Lesung dieses Autors besucht. Lesungen mit Herrn Schami kann ich überaus empfehlen.
Kein Wunder also, dass ich erpicht darauf war, sein neuestes Werk zu lesen.
Worum geht es in diesem Buch?
Es war einmal in Syrien, als dort noch kein Bürgerkrieg herrschte und als im Vatikan der Papst noch Benedikt XVI hieß. Da erhielt der italienische Botschafter in Damaskus (Syrien) ein Fass mit Öl darin. Erwartet wurde das Fass nicht, es war ein Geschenk einer unbekannten Person.
Schon bald wird entdeckt, dass das Fass nicht nur Öl enthält, sondern die Leiche des Kardinals Cornaro. Jemand hat ihn umgebracht – aber wer und aus welchen Gründen? Der syrische Kommissar Barudi ermittelt. Ihm wird der Italiener Mancini zur Seite gestellt. Damit dieser unbehelligt ermitteln kann, gibt er sich als Journalist aus.
Die Ermittlungen laufen in viele Richtungen. Warum weilte ein italienischer Kardinal in Syrien? Wollte er vielleicht einen Wunderheiler treffen?
Irgendwann taucht ein Bekennerschreiben auf. Aber ob man das ernstnehmen kann?
Barudis Ziel ist nicht nur, den Mord des Kardinals aufzuklären, sondern auch Mancini einen sehr guten Eindruck von Syrien zu vermitteln, so dass dieser dann positiv darüber in Italien berichten kann.
Meine Meinung:
Das Buch fängt spannend an. Die Leiche des Kardinals wird gefunden. Danach flacht die Handlung leider ab, denn der Kriminalfall gerät zur Nebensache. Im Vordergrund des Romans stehen Barudis Vergangenheit, beispielsweise die Erinnerungen an seine Frau Basma, die er während eines London-Aufenthalts kennen lernte und die leider schon gestorben ist.
Auch die sich anbahnende Freundschaft zwischen Barudi und Mancini ist ein großes Thema des Buches sowie diverse Überlegungen zu den Themen „Aberglaube“, „katholische Kirche“ und „Wunderheilungen“.
Immer wieder werden die Notizen, die Barudi in seinem Tagebuch macht, zitiert. Das sind Geschichten aus Syrien, frühe Ermittlungen von Barudi und Erinnerungen an seine Frau Basma. Davon ist nicht viel für die Handlung des Buches relevant. Die Tagebuchaufzeichnungen ziehen den Roman in die Länge. Das hat mich beim Lesen gestört.
Einige Schreibfehler fielen mir auf, die man in der nächsten Auflage verbessern könnte. Auf Seite 123 steht „Dabei griet er in eine Falle“. Es muss „Dabei geriet er in eine Falle“ heißen. Weiterhin steht auf Seite 108: „außerhalb der tourstischen Stadtpläne von Rom“. Es muss „außerhalb der touristischen Stadtpläne von Rom“ heißen.
Auf Seite 180 steht: „wenn Kardinal Buri entdeckt, dass ihr ihn getäuschte habt“. Es muss „getäuscht“ heißen.
Auf Seite 271 steht: „man macht den Fernsehen an“. Richtig heißen sollte es: „man macht den Fernseher an.
Diese Schreibfehler haben mich jetzt nicht so gestört wie diverse Längen und Nebenhandlungen in dem Buch.
Ansonsten finde ich die Sprache des Buches gelungen. Der Autor bringt immer wieder Dialoge, aber auch indirekte Rede.
Mein Fazit:
„Die geheime Mission des Kardinals“ ist ein Roman über zwei sympathische Ermittler, die versuchen, in Syrien den Mord an einem Kardinal aufzuklären. Jedoch geht es vorrangiger eher um die persönlichen Erinnerungen der Ermittler, Sitten und Kultur in Syrien sowie Überlegungen über die katholische Kirche und Wunderheilungen. Das macht die Handlung oft langatmig.
Ich vergebe die Bewertung „durchschnittlich“.
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Käufer-Bewertung: ulla
In der katholischen Kirche gibt es viele Heilig- und Seligsprechungen von Menschen, die, nach Einschätzung des Vatikans, heilende Kräfte für die Psyche oder Physis hatten. Aus dem nahen Osten war noch keiner dabei. Seit vielen Jahren versuchen in Syrien, dem christlichen Glauben verwurzelte, Wunderheiler von der Kirche anerkannt zu werden. Endlich wird ein Kardinal zu Untersuchung entsandt. Als dieser tot in einem Ölfass wieder auftaucht, wird der als unbestechlich geltende Kommissar Barudi unter Mithilfe eines als Mafiajäger bekannten italienischen Kommissar zur Aufklärung des heiklen Falles entsandt. Gab es einen Zwist unter den als Wunderheiligen tätigen, neidete einer die Anhängerschaft des anderen oder gab es Konflikte zwischen Muslimen und Christen. In Syrien im Jahre 2010 brodelte es, im Irak und Afghanistan ausgebildete Muslime kamen als Gottesdiener ins Land, der Präsident herrschte mit seinem riesigen Familienclan autoritär und kaum jemand wagte, ihn zu kritisieren.
Die Aufklärung des Mordes wird immer wieder unterbrochen durch Hintergrundberichte über das Land und die sehr unterschiedlichen Menschen, über die politischen Gegebenheiten in Syrien. Die persönlichen Erfahrungen des Kommissars, der in mehr als 40 Jahren Dienstzeit viel erlebt hat, werden in Tagebuchform dazwischen geschoben. Ein hochinteressanter Bericht über ein Syrien kurz vor Kriegsausbruch mit vielen Einblicken in die Seele der Menschen, denen das Wichtigste im Leben Freiheit und Würde ist.
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Käufer-Bewertung: begine
Rafik Schami ist seit vielen Jahren mein Lieblingsautor. Mit seinem neuen Roman „Die geheime Mission des Kardinals“ hat er ein wirklich gutes Werk geschaffen. Er schreibt über sein Heimatland Syrien mit Ernst und einem gewissen Humor.
Es ist im Jahre 2010, vor dem Krieg. Das Leben ist da schon nicht so leicht, wer etwas gegen den Präsidenten sagt, ist schnell tot.
In der italienischen Botschaft in
Damaskus wird ein Kardinal aus de, Vatikan in einem Fass mit Olivenöl gefunden.
Kommissar Barudi soll ermitteln. Er ist kurz vor seiner Rente, es soll sein letzter Fall werden. Barudi ist manchmal etwas aufbrausend. Sein Arzt und Freund rät ihm, Traue niemand, auch mir nicht, denn unter Folter rede ich. Darum soll er Tagebuch schreiben, aber es gut verstecken, das macht er dann auch.
Aus Italien wird ihm sein Kollege Kommissar Mancini zur Seite gestellt. Die beiden müssen gefährliche Situationen bestehen. So werden sie von Auf ständigen gefangen genommen.
Der Autor lässt uns die Atmosphäre seines Landes lebendig werden. Da ist einmal der Glaube und der Aberglaube des Volkes und es kommt zu Verrat und Mord.
Der Roman hat mich gefesselt, ich habe mit den Kommissaren ermittelt.
Wie immer hat mich Rafik Schami mit seiner Geschichte berührt. Diesen Roman empfand ich als den Besten seit langer Zeit.
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Käufer-Bewertung: buch7 Kunde/in
"Lass den Kardinal...Was ist passiert? Ich möchte dir zuhören. Vom Kardinal wirst du später noch genug erfahren", unterbrach Barudi ihn und verhielt sich in diesem Moment wie ein älterer Verwandter und nicht wie der untergebene Mitarbeiter. (S.170/171.)
Diese Zeilen habe ich herausgegriffen, weil ich darin die Hauptbotschaft in der Geschichte sehe.
Der Fall um den toten Kardinal geht in Beschreibungen von Situationen in denen die Protagonisten miteinander interagieren unter und wirkt zweitrangig.
Der übliche Erzählstil von Rafik Schami ist hier nicht oder nur im Ansatz zu finden. Wo der Autor in früheren Werken uns an seinen Erinnerungen an Syrien, seine Familie, die Gerüche, et cetera teilhaben lässt, sie ausschmückt und dem Leser wunderbar gefühlvoll vermitteln kann, wirkt "Die geheime Mission des Kardinals" wie eine mühsam konstruierte Geschichte um verbrecherische Machenschaften, welche nicht nur in Syrien stattfinden sondern auch im Vatikan.
Mit Herz jedoch folge ich Kommissar Barudi. Auch er ist ein Teil des von Korruption durchzogenen Polizei- und Staatsapparates, aber durch sein persönliches Leid und die in Tagebuchform eingestreuten Gedanken und Erinnerungen ist er mir sympathisch, ihm und seinen Vertrauten folge ich durch das Buch.
Das Zwischenmenschliche und die Botschaft wie wichtig ein Leben in Freiheit ist schwingt in diesem Roman, wie in allen anderen Büchern des Autors mit. Wer sich auf einen spannenden Kriminalfall einstellt, wird hier beim Lesen wahrscheinlich etwas enttäuscht werden.
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"Lass den Kardinal...Was ist passiert? Ich möchte dir zuhören. Vom Kardinal wirst du später noch genug erfahren", unterbrach Barudi ihn und verhielt sich in diesem Moment wie ein älterer Verwandter und nicht wie der untergebene Mitarbeiter. (S.170/171.)
Diese Zeilen habe ich herausgegriffen, weil ich darin die Hauptbotschaft in der Geschichte sehe.
Der Fall um den toten Kardinal geht in Beschreibungen von Situationen in denen die Protagonisten miteinander interagieren unter und wirkt zweitrangig.
Der übliche Erzählstil von Rafik Schami ist hier nicht oder nur im Ansatz zu finden. Wo der Autor in früheren Werken uns an seinen Erinnerungen an Syrien, seine Familie, die Gerüche, et cetera teilhaben lässt, sie ausschmückt und dem Leser wunderbar gefühlvoll vermitteln kann, wirkt "Die geheime Mission des Kardinals" wie eine mühsam konstruierte Geschichte um verbrecherische Machenschaften, welche nicht nur in Syrien stattfinden sondern auch im Vatikan.
Mit Herz jedoch folge ich Kommissar Barudi. Auch er ist ein Teil des von Korruption durchzogenen Polizei- und Staatsapparates, aber durch sein persönliches Leid und die in Tagebuchform eingestreuten Gedanken und Erinnerungen ist er mir sympathisch, ihm und seinen Vertrauten folge ich durch das Buch.
Das Zwischenmenschliche und die Botschaft wie wichtig ein Leben in Freiheit ist schwingt in diesem Roman, wie in allen anderen Büchern des Autors mit. Wer sich auf einen spannenden Kriminalfall einstellt, wird hier beim Lesen wahrscheinlich etwas enttäuscht werden.
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Käufer-Bewertung: yellowdog
Ungewöhnlich für Rafik Schami, dass er den Plot seines Buches in Form eines Kriminalromans fasst. Es ist natürlich doch in erster Linie ein Roman über das Leben in Damaskus
Es ist 2010, eine Zeit in Syrien vor dem Krieg.
Der 65jährige Kommissar Barudi übernimmt mit seinem Team den Mordfall an einen Kardinal. Barudi ist ein melancholischer, unangepasster Typ, der nie in die Partei der Machthaber eingetreten war und daher nie aufstieg, aber er ist damit zufrieden. Er mischt sich politisch nie ein, das würde bedeuten, entweder das Lied der herrschenden zu singen oder im Gefängnis zu verfaulen. So kann er wenigstens gute Polizeiarbeit leisten. Zu seinen engsten Mitarbeitern gehört Hauptmann Schukri, der ebenfalls eine Persönlichkeit ist. Weiter im Team sind Ali und Babil. Interessanterweise bekommen sie noch Verstärkung durch einen italienischen Commissario namens Mancini.
Ein Teil des Textes ist in Tagebuchform gehalten. Kommissar Barudis Tagebucheintragungen erlauben es, die Figur gut kennenzulernen.
Darin geht er mit seinen Erinnerungen sogar bis in die ärmliche Kindheit und an seine beruflichen Anfänge zurück, die erste unangenehme Berührungspunkte mit dem skrupellosen Geheimdienst beinhalten.
Der Rest des Textes ist in der dritten Person.
Rafik Schami lässt es sich nicht nehmen, Syriens Kultur und Lebensweise einfließen zu lassen. Dem Gewürzmarkt, der beim Lesen den Geruch von Koriander und Kardamon entwickelt. Der Geschmack der Nachtigallennester, ein Pistaziengebäck, das Leben der verschiedenen Religionen zueinander und die christliche Religion als Minderheit im Land, die ärmlichen Marktgassen, wo keine Touristen hinkommen usw.
Teilweise ist der Roman ganz schön verplaudert, aber Rafik Schami-Fans werden damit kein Problem haben.
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Käufer-Bewertung: miss.mesmerized
Die italienische Botschaft in Damaskus erhält eine widerliche Lieferung: in einem Ölfass findet sich die Leiche des Kardinals Cornaro. Er war vorgeblich zur Einweihung einer Kirche in Syrien, doch schnell schon hat Kommissar Zakaria Barudi Zweifel daran. Zudem wirft der Tote weitere Fragen auf: warum wurde sie nicht an die vatikanische Botschaft geliefert, schließlich war der Kardinal Mitglied der Kurie? Und weshalb hat man ihn zudem entehrt, indem man seinen Ring an den falschen Finger aufzog? Barudi erhält Schützenhilfe aus Italien, Kommissar Mancini wird heimlich mit ihm die Ermittlungen leiten, denn offenbar war der Kardinal noch in einer geheimen Mission unterwegs, die man in Rom unbedingt vertuschen möchte. Kurz vor seiner Pensionierung steht Barudi nochmals ein komplizierter Fall ins Haus und das in einem Land, in dem sich gerade alle Kräfte formieren für die Geschehnisse, die bald die Weltnachrichten beherrschen werden.
Rafik Schami ist ein begnadeter Erzähler und enttäuscht auch in seinem aktuellen Roman nicht. Der christliche Syrer, der vor nunmehr fast 40 Jahren aus seiner Heimat fliehen musste, lässt auch in „Die geheime Mission des Kardinals“ kritische Töne gegenüber dem noch herrschenden System anklingen und die Melancholie, mit der er offenkundig sehnsüchtig auf seine Heimatstadt blickt, fließt ebenso aus jeder Zeile. Ein komplexer Kriminalfall wird von seinem cleveren Kommissar gelöst, aber dieser ist müde geworden ob der unsäglichen Lage. Man hofft, dass es dem Autor nicht ebenso geht und er stetig weiterhin öffentlich das Wort ergreift.
Mit Barudi hat Rafik Schami einen liebenswerten, kauzigen Kommissar geschaffen, der über genügend Erfahrung verfügt, sich nicht mehr in jeden Kampf zu stürzen und mit einer gewissen stoischen Haltung das syrische System von Geheimdienst und Polizeiapparat betrachtet. Er verzweifelt nicht mehr an den Machenschaften und ist mit sich und seinem Leben im Reinen, was ihn konzentriert an dem Fall arbeiten lässt. Sein italienischer Amtsgenosse ist noch weitaus impulsiver, auch wenn diesen ebenfalls Jahrzehnte unermüdlichen und vergeblichen Kampfs gegen die Mafia realistisch haben werden lassen.
Neben diesen beiden Figuren, die alleine die Geschichte schon lesenswert machen, lässt Schami die komplexe politische und religiöse Lage in Syrien einfließen und liefert ein erhellendes Bild über die sich zuspitzende Situation im Jahr 2010 kurz vor Ausbruch des Bürgerkriegs. Bewundernswerterweise vereinfacht er nicht, sondern zeigt genau die Zweischneidigkeit auf, denen die Menschen immer wieder ausgesetzt sind und die Facetten der Konfliktparteien, aus schwarz und weiß werden so Grauschattierungen, die jedoch leichtgängig in die Handlung einfließen und vieles an Barudis Arbeit nur verdeutlichen, ohne jedoch der Geschichte den Platz zu stehlen.
Man freut sich als Leser immer besonders, wenn Sprachfertigkeit und eine gute Story aufeinandertreffen und dies zudem meisterhaft in den komplizierten Alltag eingebettet werden. So bleibt neben der Unterhaltung noch viel mehr und lässt ein Buch aus der Masse der jährlichen Neuerscheinungen deutlich hervortreten.
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Rafik Schami wurde 1946 in Damaskus geboren und lebt seit 1971 in Deutschland. Sein umfangreiches Werk wurde in 33 Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, so u.a. mit dem Hermann-Hesse-Preis, dem Nelly-Sachs-Preis, dem Preis "Gegen Vergessen - Für Demokratie", dem Gustav-Heinemann-Friedenspreis und der Carl-Zuckmayer-Medaille. Im Hanser Kinder- und Jugendbuch erschien u.a. Das ist kein Papagei (illustriert von Wolf Erlbruch, 1994), Die Sehnsucht der Schwalbe (2000), Wie ich Papa die Angst vor Fremden nahm (2003, illustriert von Ole Könnecke), Der Kameltreiber von Heidelberg (2006, illustriert von Henrike Wilson), Das Herz der Puppe (2012, illustriert von Kathrin Schärer), Meister Marios Geschichte (2013, illustriert von Anja Maria Eisen), Elisa oder Die Nacht der Wünsche (2019, illustriert von Gerda Raidt); im Erwachsenenprogramm des Verlages Die dunkle Seite der Liebe (Roman, 2004), Das Geheimnis des Kalligraphen (Roman, 2008), Die Frau, die ihren Mann auf dem Flohmarkt verkaufte (2011), Sophia oder Der Anfang aller Geschichten (Roman, 2015), Die geheime Mission des Kardinals (Roman, 2019) und Mein Sternzeichen ist der Regenbogen (2021).
EAN / 13-stellige ISBN | 978-3446263796 |
10-stellige ISBN | 3446263799 |
Verlag | Hanser, Carl GmbH + Co. |
Sprache | Deutsch |
Editionsform | Hardcover / Softcover / Karten |
Einbandart | Gebunden |
Erscheinungsdatum | 22. Juli 2019 |
Seitenzahl | 432 |
Beilage | Lesebändchen |
Format (L×B×H) | 21,4cm × 14,9cm × 3,7cm |
Gewicht | 633g |
Warengruppe des Lieferanten | Belletristik - Erzählende Literatur |
Unsere Warengruppen | Belletristik - Romane & Erzählungen |
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Belletristik - Erzählende Literatur
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Vielen Dank für die tolle Alternative zu amazon!
Johannes Wagner
Die beiden Male, die ich in den letzten Jahren konkret Kontakt zu Buch7 hatte, habe ich mich wirklich und richtig gut beraten und "umsorgt" gefühlt. Vielen Dank dafür!
Birgit H. aus Troisdorf
Sie werden enormen Zulauf bekommen, da bin ich mir sicher.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich Ihren pragmatischen Idealismus bewahren und noch viel mehr Gutes tun können, so wie Sie sich das erhoffen.
Claudia B. aus Pfaffenhofen
Herzlichen Dank für die schnelle Bearbeitung und die prompte Lieferung!
Matthias M.
Also Ihr Engagement und Service berühren mich echt, vor allem diese prompte Kommunikation. Das hat heute schon Seltenheitswert!
Urlsula G. aus Heidelberg