Die religionstheoretischen Überlegungen, die Peter Sloterdijk in »Gottes Eifer« (2007) und »Du mußt dein Leben ändern« (2009) vorstellte, fanden große Beachtung, lösten allerdings auch Missverständnisse und kritische Einwände aus. In diesem Band präzisiert Sloterdijk nun, ausgehend von der Sinai-Episode aus dem zweiten Buch Mose, seine Ausführungen zu Monotheismus und Gewalt sowie zur Rolle der Religion in vormodernen Gesellschaften. Er befasst sich mit der ethnoplastischen Funktion religioider Einheitssemantiken und erläutert, warum wir angesichts dieses historischen Erbes nervös auf jede Form des Fundamentalismus reagieren - ob es sich dabei um radikale Islamisten handelt, um die katholischen Pius-Brüder oder um evangelikale Sekten in den USA.
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Während Peter Sloterdijk in „Gottes Eiffer“ das Konfliktpotential zwischen verschiedenen Religionen analysiert, steht im gegenwärtigen Buch der Druck, den Glaubensgemeinschaften nach Innen auf ihre Mitglieder aufbauten, im Mittelpunkt. Dieser Druck wurde durch verschiedene Mythen und Erzählungen erhalten, die von der Bestrafung von Gesetzesbrechern und Abtrünnigen handeln. Als paradigmatisches Beispiel führt Sloterdijk die Sinai-Episode an. Drohgeschichten dieser Art waren ein wesentliches Element, mit dem Religionen zusammengehalten wurden und mit ihnen ganze Gesellschaften, die wesentlich religiös strukturiert und dominiert waren. Der Verfasser beschreibt, wie sich diese Situation im Laufe der Moderne geändert hat und Religionen ihre zwanghaft inklusiven Funktionen weitgehend verloren haben. Wie schon „Gottes Eiffer“ zeigt auch „Im Schatten des Sinai“ Sloterdijk als klaren Denker, der hinter manchen rhetorischen Finessen doch gut strukturierte und vielseitig informierte Gedanken entwickelt.
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Peter Sloterdijk wurde am 26. Juni 1947 als Sohn einer Deutschen und eines Niederländers geboren. Von 1968 bis 1974 studierte er in München und an der Universität Hamburg Philosophie, Geschichte und Germanistik. 1971 erstellte Sloterdijk seine Magisterarbeit mit dem Titel Strukturalismus als poetische Hermeneutik. In den Jahren 1972/73 folgten ein Essay über Michel Foucaults strukturale Theorie der Geschichte sowie eine Studie mit dem Titel Die Ökonomie der Sprachspiele. Zur Kritik der linguistischen Gegenstandskonstitution. Im Jahre 1976 wurde Peter Sloterdijk von Professor Klaus Briegleb zum Thema Literatur und Organisation von Lebenserfahrung. Gattungstheorie und Gattungsgeschichte der Autobiographie der Weimarer Republik 1918-1933 promoviert. Zwischen 1978 und 1980 hielt sich Sloterdijk im Ashram von Bhagwan Shree Rajneesh (später Osho) im indischen Pune auf. Seit den 1980er Jahren arbeitet Sloterdijk als freier Schriftsteller. Das 1983 im Suhrkamp Verlag publizierte Buch Kritik der zynischen Vernunft zählt zu den meistverkauften philosophischen Büchern des 20. Jahrhunderts. 1987 legte er seinen ersten Roman Der Zauberbaum vor. Sloterdijk ist emeritierter Professor für Philosophie und Ästhetik der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe und war in Nachfolge von Heinrich Klotz von 2001 bis 2015 deren Rektor.
EAN / 13-stellige ISBN | 978-3518126721 |
10-stellige ISBN | 3518126725 |
Verlag | Suhrkamp Verlag AG |
Sprache | Deutsch |
Editionsform | Taschenbuch |
Einbandart | Taschenbuch |
Erscheinungsdatum | 15. Juli 2013 |
Seitenzahl | 63 |
Format (L×B×H) | 17,7cm × 10,8cm × 0,4cm |
Gewicht | 66g |
Warengruppe des Lieferanten | Geisteswissenschaften - Philosophie |
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