Roland Baines ist noch ein Kind, als er 1958 im Internat der Person begegnet, die sein Leben aus der Bahn werfen wird: der Klavierlehrerin Miriam Cornell. Roland ist junger Vater, als seine deutsche Frau Alissa ihn und das vier Monate alte Baby verlässt. Es ist das Jahr 1986. Während die Welt sich wegen Tschernobyl sorgt, beginnt Roland, nach Antworten zu suchen, zu seiner Herkunft, seinem rastlosen Leben und all dem, was Alissa von ihm fortgetrieben hat.
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Käufer-Bewertung: world-of-books
Das Cover ist im typischen Stil des Diogenes Verlages. Wieso das Motiv des klavierspielenden Jungens gezeigt wird, wird dem Leser direkt zu Anfang gezeigt.
In dem Buch geht es um die Lebensgeschichte des Protagonisten Roland. Aber nicht nur das. Es werden auch auf die Leben seiner Bekannten eingegangen. Dadurch werden neben den unterschiedlichsten Themen der Politik und Gesellschaft auch auf die geschichtlichen Ereignisse und die unterschiedlichsten Generationen eingegangen. Auf diese Weise hat das Buch viel interessantes zu bieten, wobei ich ab und an infrage gestellt habe, was genau Fakten (also geschichtlich akkurate Ereignisse) sind und was Fiktion. Hinzukommt, dass sich der Autor von seinem eigenen Leben inspiriert hat lassen. Dadurch ist das Buch sehr interessant, aber zugleich auch etwas langatmig. Somit ist das Buch nichts schnelles für zwischendurch, sondern ein Buch, das man in aller Ruhe genießen sollte, was man, wie ich finde, auch kann, denn der Schreibstil der Geschichte ist ein wunderschöner. Man bemerkt kaum, dass man liest, sondern ist komplett in der Geschichte vertieft.
Alles in allem interessant, aber ein Buch, das Ruhe und Zeit braucht.
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Käufer-Bewertung: MiB
Ein großer Wurf - der neue Roman "Lektionen" von Ian McEwan; ein 700-Seiter, den ich nicht aus der Hand legen mochte! Der Abriss eines Jahrhunderts und ein ganzes Leben. Fast könnte man meinen, der Autor habe seine Leserschaft erleben lassen wollen, wie sich individuelle Lebensgeschichte auf dem Hintergrund von Zeitgeschichte entfaltet. So jagt uns McEwan durch die erschütternden Kriegsereignisse des letzten Jahrhunderts, thematisiert das geteilte Deutschland, erwähnt die Kubakrise, den Falklandkrieg, die deutsche Wiedervereinigung, die politische Situation in England, die Corona-Pandemie und den Klimawandel. Und immer wieder schimmert die persönliche Sichtweise des Autors durch, der sich hierfür die Stimme seines Protagonisten leiht und damit dem Text einen 'Lift' gibt, hin zu einer Kommentierung und Bewertung des Weltgeschehens. Die individuelle Geschichte im 'großen Zeitgeschehen' ist das Leben von Roland Baines, von seinen Eltern aus Libyen früh nach England auf ein Internat geschickt, der dort als 14-jähriger der langjährige 'Geliebte' seiner lebensälteren Klavierlehrerin wird, sich später dann als Pianist, Schriftsteller, Tennisspieler versucht - ohne die Ernte irgeneines Ruhms, auch weil er seiner Verpflichtung als Vater nachkommen möchte, als seine Frau Alissa die junge Familie verlässt, um sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Wir dürfen Roland durch sein Leben begleiten, an seinen Zweifeln teilhaben und auf den letzten Seiten mit ihm sein 'Altgewordensein' feiern, einen Zusatnd, der ihn milde werden lässt, der Vergebung meint und ihn gelassen seinem Lebensende entgegenleben lässt. Man könnte sagen, McEwan habe zuviel hineinpacken wollen, Jahrhundertrevue und komplette Leben - und vielleicht ist ja weniger manchmal mehr, wie man gemeinhin sagt; jedoch: In seiner Fülle ist der Roman ein Abbild höchster Komplexität, in der alles mit allem zusammenhängt. Und genau dafür steht der Titel - "Lektionen" in Lebensgeschichte und Zeitgeschicht.
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Käufer-Bewertung: Kunde
Roland Baines verbringt seine Kindheit in Libyen und wird von seinen Eltern nach England ins Internat geschickt. Dort hat er Klavierunterricht bei Miriam Cornell. Diese Begegnung hat ihn aus dem Gleichgewicht gebracht. Später lernt er Alissa kennen und lieben. Er bekommt mit ihr einen Sohn. Alissa verlässt ihn und lässt bei ihm den viermonatigen Sohn zurück, um den er sich jetzt kümmern muss. Das ganze Leben sucht er seinen richtigen Weg im Leben.
Der Autor Ian McEwan hat einen beeindruckenden Roman durch das letzte Jahrhundert bis in die Gegenwart geschrieben. Auf diesen Roman war ich sehr gespannt und wurde nicht enttäuscht. Er hat mir sehr gefallen. Als Leser verfolgt man Roland auf seinem Weg und streift wichtige Ereignisse wie die Kubakrise, Tschernobyl und den Fall der Mauer. Ich fand Roland sehr authentisch darstellt und konnte alles sehr gut nachvollziehen. Der Schreibstil ist flüssig und leicht. Er hat mir sehr gefallen und war sehr gut zu lesen. Ian McEwan ist ein Meister der Erzählung. Manche Episoden erzählt er sehr ausführlich. Er hat seine Erzählung auf 700 Seiten erstreckt.
Eine beeindruckende Erzählung eines Lebens durch das letzte Jahrhundert.
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Käufer-Bewertung: amena25
Der über 700 Seiten starke Roman des britischen Autors unterhält nicht nur, sondern fordert auch den Leser. Erzählt wird das Leben des Roland Baines, der einige biographische Parallelen zum Autor aufweist.
Die Geschichte beginnt in der Kindheit Rolands, der als Sohn eines britischen Armeeoffiziers in Libyen aufwächst. Mit elf Jahren wird er nach England aufs Internat geschickt, da der Vater Kinder für störend in der Ehe empfindet. Für den bis dahin sehr behütet aufgewachsenen Roland ist das ein Schock. Doch nach der ersten Verunsicherung findet er sich im Internat mit den anderen Jungs gut zurecht. Wegen seiner musikalischen Begabung erhält er Klavierstunden bei Miriam Cornell, die ihn zunächst in Angst und Schrecken versetzt, ihn aber mit 14 Jahren zu einem sexuellen Verhältnis verführt, das Roland zeit seines Lebens prägen wird.
Erst spät erkennt er, welche Macht Miriam Cornell über ihn ausüben will. Er verlässt trotz seiner Begabungen die Schule, lässt sich durchs Leben treiben, übt mal diesen, mal jenen Job aus, verdingts sich als Barpianist und hangelt sich ohne Ziele oder Ambitionen durchs Leben. Als er beim Deutschunterricht Alissa Eberhart kennenlernt, werden die beiden schnell ein Paar, heiraten und bekommen ein Baby. Doch sehr bald verlässt Alissa Roland und den 4 Monate alten Lawrence, um sich ihrem Ziel, Schriftstellerin zu werden, voll und ganz widmen zu können.
Dies ist der Zeitpunkt, an dem Roland beginnt, sein Leben genauer zu betrachten und nach Antworten zu suchen, warum sein Leben so und nicht anders verlaufen ist. Wir Leser begleiten Roland bei seinen Erinnerungen in die frühe Kindheit und Jugend, aber dann auch weiter bis ins hohe Alter. Dabei schweift der Autor oft sehr weit ab, geht in teils epischer Breite auf das Weltgeschehen ein, was teils interessant, teils aber auch ausufernd ist.
Während der Held (oder eher Antiheld) Roland mich zu Beginn eher geärgert hat mit seiner Antriebslosigkeit und Unentschlossenheit, ist er mir im Laufe der Lektüre doch ans Herz gewachsen. Seine Fehler sind zutiefst menschlich, seine Antriebslosigkeit wandelt sich im Alter eher in Güte und Verständnis. Die Lektionen, die der Protagonist in seinem Leben lernt, lassen auch den Leser bewegt und nachdenklich zurück.
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Käufer-Bewertung: Melanie K.
720 Seiten umfasst „Lektionen“ von Ian McEwan und es ist nicht nur aufgrund der reinen Seitenzahl ein mächtiges Werk. Der Autor begleitet uns durch das Leben von Roland, der in Libyen aufwächst, dann ins Internat geschickt wird und sich später durch sein Leben treiben lässt, ohne konkretes Ziel. So sind auch seine Erinnerungen „ohne Ordnung“ wie er es selbst bezeichnet und obwohl dadurch im Buch immer wieder Sprünge und Brüche entstehen, schafft es McEwan, dass es nie verwirrend ist, sondern dass es immer genau richtig zur Geschichte an sich passt und diese stützt und untermalt. Dass Roland sich selbst durch sein Leben treiben lässt, lässt auch den Leser sein eigenes Leben hinterfragen, ohne dass dies durch den Autor moralisch impliziert wird. Man fühlt mit Roland, fühlt sich ihm verbunden und fragt sich dadurch, ob man nicht selbst auch einfach die Zeit verstreichen lässt. Die Schreibweise ist gewohnt brillant, die Charakterisierungen sind präzise, klar und nie übertrieben sentimental. Trotz der Länge hat man nie das Gefühl, dass man es auch auf der Hälfte der Seiten hätte abarbeiten können - was die ganz große Kunst McEwans ist. Große Empfehlung!
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Käufer-Bewertung: brauneye29
Zum Inhalt:
Der Autor erzählt die Geschichte eines Menschenlebens. Über das Auf und ab, die Liebe, die Wunden, die verpassten Chancen. Aber auch was in diesem Menschleben in der Welt passiert, sei es die Kubakrise, Tschernobyl, der Mauerfall, Pandemie und Klimawandel. Und so begleiten wir den Protagonisten Roland durch ein langes Leben.
Meine Meinung:
Ich habe das Buch mit Interesse gelesen, denn der Lebenslauf des Protagonisten ist schon sehr interessant und manche Begebenheit aus der Vergangenheit wurde so nochmal ins Gedächtnis gerufen. Und es ist auch ein Buch über den Sinn oder Unsinn des Lebens und wie man entweder etwas daraus macht oder auch nicht. Dennoch ist mit die Lektüre irgendwie schwer gefallen, was meiner Ansicht nach der Vielzahl der Ereignisse und dem langen Zeitraum der Erzählung lag. Teilweise habe ich auch den Schreibstil als etwas sperrig empfunden.
Fazit:
Interessant
Käufer-Bewertung: ulla
Rolands Leben wird in diesem umfangreichen Roman erzählt. Seine Zeit als Soldatenkind in Libyen, die Freiheiten, die er dort hatte, die Zwänge im Internet in England, denen er in sehr jungen Jahren ohne seine Eltern ausgesetzt war. Seine ersten sexuellen Erfahrungen mit seiner Klavierlehrerin, die seine späteren Beziehungen negativ beeinflusst hat. Wir lesen von Alissa, seiner Frau und Mutter seines Sohnes, die beide verlassen hatte als Lawrence sieben Monate alt war um sich selbst zu verwirklichen. Roland, der in seinem Leben unstet war, sich von Hilfsjobs und Teilzeitbeschäftigungen ernährte, hat nun die alleinige Verantwortung für eine kleine Person. Er findet Hilfe bei Daphne, in die er sich verliebt.
Es ist die Geschichte eines Lebens, die hier erzählt wird, eingebettet in politische und gesellschaftliche Ereignisse, von der Nachkriegszeit bis zum Corona Lockdown. Immer wieder kommen in Roland Erinnerungen auf und, wie es so ist mit Gedanken, sie springen in der Zeit, verschiedene Menschen in unterschiedlichen Zeiten werden erwähnt, seine Mutter in jungen Jahren und kurz vor dem Tod, und such immer wieder Miriam, seine Klavierlehrerin. Wie Roland selbst sagt, sind es Erinnerungen ohne Ordnung. Mit zunehmendem Alter lernt er seine Lektionen.
Es ist ein sehr umfangreicher Roman, herausragend geschrieben. Trotz der Gedankensprünge ist man sofort wieder in der Handlung, auch wenn man das Buch einige Zeit aus der Hand legte.
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Käufer-Bewertung: dj79
Roland Baines ist der Sohn eines Militäroffiziers in Libyen, der mit elf Jahren nach England ins Internat geschickt wird. Getrennt von den Eltern erhält er dort neben der schulischen Ausbildung Klavierunterricht, stellt sich als überdurchschnittliches Talent heraus. Doch einschneidende Ereignisse in der Folge entfremden Roland von seinem Talent und lassen ihn eine Weile ruhelos durch sein Leben irren. Glücklos endet leider auch seine erste Ehe, die sogar mit einem Kind, seinem Sohn Lawrence, gesegnet war.
Wir begleiten Roland sein gesamtes Leben bis ins hohe Alter. Er bewältigt die Hürden des Lebens, jeweils ein bisschen neben der Spur oder ein ein wenig zu spät. Auf mich wirkt Roland zu unentschlossen und wenig motiviert, eigene Wünsche zu formulieren, sich durchzusetzen. Dabei besitzt er mehrere Talente, die Roland aus meiner Sicht hätte weiterverfolgen können. Leider lässt er sich von den Enttäuschungen seines anfänglich jungen Lebens so weit herunterziehen, dass er sein gesamtes Leben unterhalb der sich bietenden Möglichkeiten verbringt.
Trotz seiner allgemeinen Erfolglosigkeit mochte ich Roland irgendwie. Er ist alles andere als ein Strahlemann, aber fürsorglich und ein Familienmensch. Dafür, dass er so jung von der Familie fortgeschickt worden ist, hat Roland sich als Vater und noch mehr als Großvater gut gemacht. Ich mochte zudem seine Gedanken zu seinen eigenen Lebenslagen und zu den jeweiligen Gesellschaftsumständen im Laufe der Zeit.
Ian McEwan bettet die Geschichte um seinen Antihelden Roland Baines in die Weltgeschichte ein, verbindet einzelne Charaktere aus Rolands Umfeld mit berühmten Protagonisten der Historie. So erinnern sich geneigte Lesende an die Weiße Rose, den Blauen Reiter, an die Kuba Krise, die DDR mit dem späteren Mauerfall, an Margaret Thatcher und auch Boris Johnson. Ian McEwan verwebt die wichtigsten historischen Ereignisse vom Zweiten Weltkrieg bis hin zur Corona-Krise geschickt mit dem Leben der kleinen Leute, mit Rolands Leben.
Manchmal erschien mir das Leben des Antihelden etwas langatmig, die Kapiteleinteilung war mir insgesamt zu lang, manchmal mühselig. Aber so ist das Leben, manchmal anstrengend, wenig erfolgreich und eben mühselig. Diese realistische Darstellung hatte was erfrischendes, auch wenn das natürlich weniger Action mit sich bringt und den Lesefluss etwas ausbremst.
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Käufer-Bewertung: Wolfgang k.
Ich kenne Ian McEwan als erfolgreichen Schriftsteller zahlreicher Romane. Bisher war jedoch keiner so umfangreich wie dieser. Ein ganzes Leben vom Jugendlichen bis weit hinein ins Erwachsenenalter wird erzählt. Dabei ist der Roman durchzogen mit autobiografischen Zügen.
Als Jugendlicher wird der Protagonist von Lybien, wo sein Vater arbeitet, nach England ins Internat geschickt. Dort leidet er unter der Trennung von seiner Mutter. Dafür findet er eine Klavierlehrerin, die in sowohl körperlich züchtig als auch sexuell missbraucht. Seine Jugenderlebnisse begleiten ihn sein ganzes weiteres Leben. Im Folgenden spring der Autor abrupt zwischen den Zeiten. Wir lernen den einstigen schüchternen Jungen als erwachsenen Mann kennen der von seiner Frau verlassen wurde und der dann zum alleinerziehenden Vater eines Jungen wird. Der Roman ist ausserdem durchwirkt vo historischen Ereignissen des letzt Jahrhunderts. Von der Kubakrise bis hin zum Fall der Mauer werden die prägensten Ereignisse in die Handlung mit einbezogen. Das Cover mit dem klavierspielenden Jungen passt natürlich wie die Faust aufs Auge.
Insgesamt ein guter Roman, der jedoch etwas ausufernd ist. Einige Kürzungen hätten meiner Meinung nach gut getan.
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Käufer-Bewertung: nil_liest
Ian McEwan hat so einige hochgelobte Romane hervorgebracht, die gar verfilmt worden sind wie ‚Abbitte‘. Genauso hat er auch schon zwiespältige Romane geschrieben wie ‚Nussschale‘. Es gibt Schwankungen, aber was er gerne macht und da kommt mir gleich der etwas ältere Roman ‚Saturday‘ in den Sinn ist das Private mit dem Politischen zu verbinden. Und genau das tut er hier auch. Auch wenn es vordergründig um den Protagonisten Roland Baines geht und dessen gesamtes Leben. Roland Baines, geboren 1948, genau wie Ian McEwan. Überhaupt webt der Autor scheinbar an der ein und anderen Stelle sein eigenes Leben ein, wie sollte es auch ausbleiben, wenn der Blick sich zurückwendet.
Baines ist ein durchschnittlicher Typ, anhand dessen Leben und seinen intimen Erfahrungen auch das großen Weltgeschehen der letzten Jahrzehnte aufgerollt wird und immer wieder die Frage wie weit dringt das Politische in den eigenen Lebensraum ein und verändert uns und den Lauf unseres Lebens.
Bei Baines sind es aus meiner Sicht drei starke Momente die hier zum Tragen kommen: Tschernobyl 1986, da setzt auch der Roman ein. Dann eine Rückblende in seine Jugend ins Jahr 1962 mit der Kubakrise und wieder etwas später auf dem Strahl der Geschichte die Wiedervereinigung. Hier muss man natürlich die starke britische Brille des Autors bedenken. Er kennt sich aus, aber es ist eben ein Blick von außen.
Auf den 700 Seiten kommen natürlich auch noch andere Menschen zum Tragen und vor allem seine deutsche Ex-Frau Alissa, die ihn zum Einsetzen des Romans 1986 verlässt um zu schreiben und ihn mit dem 7 Monate alten Baby zurücklässt. Auch hier wieder ein „klassisches“ McEwan-Motiv in dem er eine moralische Frage in den Raum wirft: Darf man die Familie hinter sich lassen um sein eigenes Glück zu suchen, weil es woanders liegt? Das ist bei weitem nicht die einzige moralische Frage, die hier erörtert wird. Auch sollte man eine Triggerwarnung beachten, denn hier geht es auch zentral um einen nicht-verarbeiteten Missbrauch.
Der große britische Literat, der auch oft als Literaturnobelpreisanwärter gilt, hat mit ‚Lektionen‘ aus meiner Sicht einen guten, aber nicht seinen besten Roman vorgelegt.
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Käufer-Bewertung: Lymon
„Lektionen“ heißt dieser Roman, in dem der Protagonist Roland durch fast sein ganzes Leben begleitet wird. Sehr frühe sexuelle Erfahrungen werden sein weiteres Leben tiefgreifend beeinflussen und Spuren hinterlassen. Diese Erfahrungen wirken recht verstörend und in ihren Ausmaßen etwas unglaubwürdig. Roland gerät in einen Strudel der Halt- und Rastlosigkeit: er reist viel herum, geht viele Beziehungen ein, die aber nie lang halten. Er hat keinen Schulabschluss und hält sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser. Man könnte ihn als gescheiterte Existenz betrachten. Aber er hat auch eine sehr liebenswürdige Seite. Aufopferungsvoll kümmert er sich um seinen Sohn. Dessen Mutter Alissa verschwindet nämlich sang- und klanglos, um eine vielgefeierte Schriftstellerin zu werden. Begleitet wird das ganze durch zeitgeschichtliche Ereignisse, die in ihrer Ausführlichkeit gelegentlich etwas störend wirken.
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Käufer-Bewertung: begine
Der britische Schriftsteller Ian McEwan hat mit seinem Roman Lektionen einen 720 Seiten starken Wälzer geschaffen.
Er erzählt die Lebensgeschichte sies Protagonisten Ronald in der Erinnerung. Einige seiner eigenen Familiengerechte flicht er ein.Die Gedanken Ronald gehen oft hin und her, so kommen immer wieder Geschehnisse aus seiner Kindheit dazwischen.
Ronalds Vater ist Armeeoffizier, deshalb kommt Ronalds schon früh ins Internat.
In der Familie wird viel verschwiegen, was dann erst Jahrzehnte später ans Licht kommt.Da gibt es Stiefgeschwister, die vom Vater nicht beachtet werden, später sogar noch einen Bruder.
Man erlebt seine Zeit bis ins hohe Alter mit.
Allerdings hat Ronald im Leben und der Liebe wenig Glück, allerdings ist er mir manchmal etwas zu unentschlossen.
Der Autor flicht auch die Politik ein. So ist Ronald gerade beim Mauerfall in Berlin. Auch lässt er Ronald über die jeweiligen Situationen nachdenken.
Der Roman liest sich gut, allerdings war er mir etwas zu lang. Aber ich wurde gut unterhalten.
Es ist ein lesenswertes Buch
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Käufer-Bewertung: yellowdog
Der neue Roman des Superstars der britischen Literatur ist umfangreich und zeichnet das Leben eines Engländers nach, der 1948 geboren wurde, in Libyen aufwuchs, dann in ein englisches Internat kommt. Dort hat er als 13jähriger eine unerlaubte, verstörende Beziehung zu seiner Klavierlehrerin und später, 1987, wird er alleinerziehender Vater, nachdem seine Frau ihn verlassen hat.
Die einzelnen Lebensepisoden von Roland Baines sind so geschildert, dass man als alles nachvollziehen kann. Es bleibt aber überwiegend undramatisch.
Zweifellos hat dieses geschilderte Leben auch viel mit dem Autor selbst zu tun, denn einige Eckdaten decken sich. Dadurch wird es natürlich nicht autobiographisch, denn Roland wird kein erfolgreicher Schriftsteller. Seine Ex-Frau Alissa hingegen schon.
Immer wieder werden bestimmte Aspekte der Zeitgeschichte ins Spiel gebracht: Kubakrise, die weiße Rose, Tschernobyl etc.
So wird es auch ein Buch über die letzten Hundert Jahre Europas.
Da das Buch lang ist, nimmt sich Ian McEwan die Zeit manche Nebengeschichten ausführlich zu erzählen. Zum Beispiel die über seine deutsche Schwiegermutter oder manchmal auch nur Rolands Lektüre des Buches Jugend von Joseph Conrad, dessen Plot man dadurch komplett erfährt.
Manche dieser Abschnitte konnten mich sehr interessieren, andere aber auch nicht. Ein Stück weit ist der Roman verplaudert, aber dieses Lesegefühl gibt sich mit der Zeit und man bleibt doch durch all die Jahre gespannt an der Seite von Roland.
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>Abbitte< ist jeder seiner Romane ein Bestseller, viele sind verfilmt, zuletzt kamen >Am Strand< (mit Saoirse Ronan) und >Kindeswohl< (mit Emma Thompson) in die Kinos. Ian McEwan ist Mitglied der Royal Society of Literature, der Royal Society of Arts, der American Academy of Arts and Sciences und Träger der Goethe-Medaille.
EAN / 13-stellige ISBN | 978-3257072136 |
10-stellige ISBN | 3257072139 |
Verlag | Diogenes Verlag AG |
Sprache | Deutsch |
Originalsprache | Englisch |
Editionsform | Hardcover / Softcover / Karten |
Einbandart | Gebunden |
Erscheinungsdatum | 28. September 2022 |
Seitenzahl | 720 |
Beilage | LEINEN |
Originaltitel | Lessons |
Format (L×B×H) | 18,8cm × 12,1cm × 4,5cm |
Gewicht | 540g |
Warengruppe des Lieferanten | Belletristik - Erzählende Literatur |
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Stefan A.
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Simone S. aus Betzigau
Ich bin mit dem von Ihnen immer wieder erbrachten Service mehr als zufrieden und empfehle Sie mit bestem Gewissen bei jeder Gelegenheit weiter. Neben dem kontinuierlich erbrachten "Sterne-Service" schätze ich besonders die nette und freundliche Art des Kontakts.
C. A.
Ich möchte einfach mal wieder meine Hochachtung für Eure Arbeit aussprechen. Gestern Buch bestellt, heute bei mir, super verpackt, - einfach unglaublich wie zuverlässig und schnell Ihr seid, und das noch obendrauf auf Eure Mission, die ohnehin so bewundernswert ist... Ich bin weniger als ein Jahr vom Achtzigsten entfernt und deshalb besonders gerührt über Eure "altmodischen" und zwischenmenschlichen Tugenden.
Christa L. aus München
Wie lange habe ich darauf gewartet! Mir war das Buch Bestellen bei Amazon schon lange unheimlich. Und dann begegnet mir buch7. Eine Bestellmöglichkeit, die komfortabel, transparent, ehrlich und sozial engagiert ist. Was für eine Freude!
Stefan A.