Tauchen Sie ein in das vibrierende New York der 30er und 40er Jahre, folgen Sie einer unvergesslichen Heldin in eine Zeit, in der alles auf dem Spiel steht.
New York - von der Marinewerft in Brooklyn zu den schillernden Nachtclubs in Manhattan, von den Villen auf Long Island zu den Absteigen in der Bronx. 1942 sind die Männer an der Front, die Frauen stehen in der Fabrik. Aber Anna möchte ein besseres Leben. Seitdem der Vater verschwunden ist, sorgt sie für ihre Mutter und die pflegebedürftige Schwester. Während Anna den Vater nicht vergessen kann, verfolgt sie bestimmt ihren großen Traum: Unter die gigantischen Kriegsschiffe an den Docks möchte sie tauchen, um sie zu reparieren. Ein Beruf zu gefährlich für eine Frau - genauso wie die New Yorker Unterwelt, in der sich die Spur ihres Vaters verlor.
Der Pulitzer-Preisträgerin und New York Times-Bestsellerautorin Jennifer Egan ist ein Meisterwerk mit erzählerischem Sog, mitreißender Atmosphäre und unvergesslichen Figuren gelungen - ein großes Zeitpanorama!
»Meisterhaft und voller Zauber, ein Pageturner!« The New York Times
»Bahnbrechend! Helden, mit denen man unweigerlich mitfühlt.« Chicago Tribune
»Mitreißend, bewegend und nicht aus der Hand zu legen.« The Bookseller
»>Manhattan Beach
»Dieser Roman erschafft eine Welt, die mit all ihren Geheimnissen, Schattierungen und Sehnsüchten glänzend wahr erscheint.« Booklist
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Käufer-Bewertung: ulla
Im New York der Vorkriegs- und Kriegszeit des 2. Weltkrieges wächst Anna Kerrigan auf. Ihr Vater arbeitet für den zwielichtigen Dexter Styles, der legale wie illegale Spielsalons und diverse andere Aktivitäten ausführt. Anna wächst sehr liebevoll auf auch wenn die Aufmerksamkeit der Mutter hauptsächlich ihrer behinderten Schwester gilt. In Annas Teenagerzeit verschwindet ihr Vater urplötzlich, ist wie vom Erdboden verschwunden. Durch ihre Fürsorge an ihrer Schwester ist Anna zu einer physisch wie psychisch starken jungen Frau herangewachsen und möchte in den Kriegszeiten da immer mehr junge Männer eingezogen werden ihren Wunsch, Taucherin zu werden, verwirklichen. Viele Hindernisse stehen ihr bevor, bis sie es schafft, als erste Frau diese körperlich sehr anstrengende Arbeit zu verrichten. Anfeindungen bestimmen zu Beginn ihr Leben bis sie den Respekt ihrer Kollegen und des Chefs erlangt. Das Verschwinden ihres Vater hingegen lässt ihr keine Ruhe und als sie Dexter Styles trifft sieht sie eine Chance, mehr über ihren Vater herauszufinden.
Der Roman ist sprachlich ganz hervorragend geschrieben, die Arbeiten als Marinetaucher werden sachlich interessant näher gebracht und das Leben und die Beweggründe Annas sind nachvollziehbar. Einzig beim Lebenslauf Eddies, Annas Vater, wird extrem dick aufgetragen. Hier scheinen mehrere Lebensläufe, die so während des 2. Weltkrieges möglich waren, in einem vereint.
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Käufer-Bewertung: Pedi
Kaum eine Besprechung von Jennifer Egans lang ersehnten, neuen Roman „Manhattan Beach“ kommt ohne den Vergleich mit ihrem 2011 mit dem Pulitzer Prize ausgezeichneten „Der größere Teil der Welt“ aus. Dieser hatte eine tolle Geschichte, war formal sehr experimentell gestaltet und dennoch ungemein lesbar und unterhaltend – ein Geniestreich, der sogleich zu einem der bedeutendsten Romane des beginnenden 21. Jahrhunderts ernannt wurde.
Nachfolgende Werke werden wohl immer an diesem Buch gemessen werden. Dennoch gelang es Jennifer Egan 2013 mit „Black Box“ erneut zu überraschen und auch zu überzeugen. Dies war ein „Twitter-Roman“, bestehend aus Abschnitten mit maximal 140 Zeichen, der einen spannenden Thriller-Plot lieferte. Innovativ und trotzdem gut konsumierbar.
Mit „Manhattan Beach“ hat Egan nun einen anderen Weg eingeschlagen. Der mit über 500 Seiten in großer epischer Breite erzählte Roman kommt völlig konventionell daher. Und auch wenn nicht nur ich ziemlich enttäuscht davon bin, hat die Autorin diesen Weg gezielt eingeschlagen und verfolgt und ist sicher kein Zeichen von nachlassender Schaffenskraft oder Kunstfertigkeit.
Die Geschichte begleitet Jennifer Egan schon seit sehr langer Zeit, wie sie im Gespräch mit Hans-Jürgen Balmes im Literaturhaus Frankfurt berichtet. Seit mehr als zehn Jahren trägt sie das Brooklyn Navy Yard und Manhattan Beach auf Coney Island als Schauplätze mit sich herum, ist beeindruckt von der oft vergessenen Nähe New Yorks zum Atlantischen Ozean. Dazu kam die Absicht, über New York im Zweiten Weltkrieg zu schreiben und dies vielleicht auch zu den Ereignissen von 9/11 in Beziehung zu setzen. Eine Stadt im Krieg.
Erst als zweites, erzählt Egan, kamen ihr dann die Protagonisten in den Sinn. Da ist zunächst Anna Kerrigan, die wir zu Beginn im Jahr 1934 als Zehnjährige kennenlernen. In der Eröffnungsszene begegnen wir auch den beiden anderen Hauptpersonen, ihrem Vater Eddie, den die Weltwirtschaftskrise ruiniert hat und der nun bei Dexter Styles, einem durch die Prohibition zu viel Geld gekommenen Unterweltboss, Besitzer von Clubs und viel Einfluss, anheuern will.
Nach diesem Prolog springt die Geschichte in die Zeit nach Pearl Harbor und dem Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg. Eddie Kerrigan ist seit mehreren Jahren spurlos verschwunden. Anna und ihre Mutter müssen für sich selbst und die schwerbehinderte Schwester Lydia aufkommen. Da immer mehr Männer in den Krieg ziehen, bietet sich für junge Frauen wie Anna die Möglichkeit, in ihnen bisher verschlossene Berufszweige einzusteigen. Sie bekommt Arbeit im Brooklyn Navy Yard, der Schiffswerft im New Yorker Hafen, die für die US Navy Schiffe baute und 1943 fast 69.000 Menschen beschäftigte, darunter viele Frauen, auch in untypischen Berufen wie Schweißerin oder Mechanikerin. Man kann sich vorstellen, wie schwer diese Frauen es sicher gegen die männlichen Kollegen hatten, die ihre angestammten Bastionen nicht gerne räumten. Nach dem Krieg, in den „heimeligen“ Fünfziger Jahren, mussten die Frauen diese Jobs auch fast komplett wieder räumen und sich wieder ins Heim oder Frauenberufe wie Sekretärin zurückziehen. Die Zeit des Krieges also als eine Zeit der Emanzipation ist ein Aspekt um den es Jennifer Egan geht.
Anna nimmt nach einer Zeit als Arbeiterin an einer Ausbildung zur Marinetaucherin teil. Eine solche gab es wohl in der Realität zu dieser Zeit noch nicht. Jennifer Egan sprach für ihre Recherchen allerdings mit Andrea Motley Crabtree, der ersten US-Army Tiefseetaucherin, die aber erst ab 1982 im Dienst war. Bei ihren intensiven Nachforschungen sprach sie zudem mit vielen Zeitzeugen und hatte auch die Gelegenheit, einen zeitgenössischen Tauchanzug anzuprobieren, 100 Kilo schwer. Anna beißt sich durch die körperlichen Strapazen genauso durch wie durch die Anfeindungen, die sie erfährt. Mit ihr haben wir eine Protagonistin, wie sie beim großen Lesepublikum gut ankommt: eigensinnig, aufopferungsvoll ihrer Familie gegenüber, besonders gegenüber ihrer behinderten Schwester, voller Träume und Pläne, zielstrebig, leidenschaftlich. Ihre Emanzipationsgeschichte bildet den einen Hauptstrang der Geschichte.
Der zweite dreht sich um ihren verschwundenen Vater. Niemand hat je nachgeforscht, was mit ihm geschehen ist. Angedeutet wird, dass er die Last der „verkrüppelten“ Tochter nicht länger ertragen konnte. So ganz überzeugt das nicht. Dass er in Gangsterkreise geraten und dort einen Fehler gemacht hat, wird mehrfach angedeutet. Seine Geschichte, die zum Schluss eine ungeheure Wendung nimmt, hat mich leider gar nicht überzeugt. Um nicht zu viel zu spoilern, möchte ich von dieser Wendung nicht erzählen, nur so viel, dass sie noch einmal einen völlig neuen Erzählstrang beifügt, der für mich ziemlich unpassend wirkt.
Für Jennifer Egan sind diese Vater-Leerstellen in ihren Büchern von besonderer Bedeutung. Sie selbst stammt aus einer sogenannten dysfunktionalen Familie irisch-amerikanischer Abstammung. Ganz dem Klischee entsprechend waren die Familienmitglieder wohl dem Alkohol sehr zugeneigt. Ein Bruder ihres Vaters verunglückte alkoholisiert mit dem Motorrad bei einer Spritztour während einer Familienfeier. Ein tragisches Ereignis, das ihren Vater noch mehr zum Alkohol trieb. Als Jennifer Egan zwei Jahre alt war, wurde die Ehe ihrer Eltern annulliert und sie lebte fortan weit fort vom Vater in Kalifornien. Mit sechzig Jahren kam er selbst bei einem Unfall ums Leben. Der fehlende Vater, der dennoch ein fernes Sehnsuchtsbild darstellt, ist von daher ein Motiv, das in Egans eigenem Leben verankert ist.
Als dritter Strang ist da dann noch die Gangstergeschichte um Dexter Styles, den die erwachsene Anna wiedertrifft. Die beiden ziehen sich magisch an, aber tun sich gegenseitig natürlich nicht gut. Aufstieg und Fall von Dexter Styles, dieser Blick in die Gangsterwelt, die durch Prohibition reich und mächtig gewordenen Mafiaclans, ist Kolportage pur. Wie die Geschichte überhaupt vollgestopft mit Klischees und Versatzstücken ist. Beim amerikanischen Publikum kam das sehr gut an. Hymnische Besprechungen in der amerikanischen Presse, Bestsellerauflagen, Rechte in 23 Länder verkauft.
„Manhattan Beach“ hat alles, was ein „großer“, episch erzählter amerikanischer Roman zu brauchen scheint. Einzelne Passagen darin beweisen, dass Jennifer Egan immer noch eine großartige Schriftstellerin ist. Besonders Annas Geschichte und die Schilderungen rund um Manhattans Seeseite, die Atmosphäre im Navy Yard der Kriegszeit sind durchaus gut gelungen, Egan kann eindeutig wunderbar schreiben. Lässt man mal alle Erwartungen, die man als Bewunderin der innovativen, experimentellen Autorin hat, beiseite und möchte lediglich einen Pageturner zum „Mitfühlen- und fiebern“, dann ist „Manhattan Beach“ vielleicht das richtige Buch.
Für alle anderen, die „Der größere Teil der Welt“, „Black Box“ oder „Look at me“ lieben, bleibt zu hoffen, dass sich Jennifer Egan beim nächsten Buch nicht so sehr auf ihren „Reading Club“ verlässt. Letzterer hat ihr zu der extrem konventionellen Erzählart geraten, die für Jennifer Egan eigentlich so untypisch ist. Wie sie erzählt, hätten andere Erzählansätze bei ihren Zuhörern mit diesem historischen Stoff nicht funktioniert.
So entstand eine geradeaus erzählte, zudem viel zu viel auf einmal anpackende und mit vielen bloßen Versatzstücken angehäufte Geschichte. Das interessante Setting und die spannenden Themen hätten viel mehr hergegeben.
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Käufer-Bewertung: Inge Weis
Jennifer Egan erzählt in "Manhattan Beach" vom Kampf der New Yorkerin Anna um ihren Platz als Marinetaucherin im Zweiten Weltkrieg. Die Autorin präsentiert hier geradeaus eine Geschichte mit Krimi-Spannung. Gleich der erste Satz bindet die drei Hauptpersonen untrennbar für den Rest dieses spannenden Romans aneinander: "Anna merkte erst, wie nervös ihr Vater war, als sie das Haus von Mr. Styles erreichten." Anna Kerrigan begleitet ihren Vater oft auf seinen Autofahrten und lernt den reichen Nachtclubbesitzer Dexter Styles in seiner Villa in Manhattan Beach. Der Mann ist ihr nicht geheuer, aber wichtig für das Überleben der Familie. Denn Vater Eddie hat bei dem Börsencrash 1929 alles verloren, schlägt sich nun mit Botengängen für die Mafia durch, während die Mutter mit Näharbeiten ein paar Dollar dazuverdient. Eines Tages verschwindet Eddie spurlos, und Anna muss für die Mutter und die schwerbehinderte Schwester alleine sorgen. Aus der Sicht der elfjährigen Tochter erzählt Jennifer Egan im Eröffnungskapital von "Manhattan Beach" die eindeutig schicksalhafte, aber für sie unmöglich zu entschlüsselnde Begegnung mit dem reichen, mächtigen Dexter Styles an diesem Strand vor den Toren New Yorks. Dass ihr Vater Eddie, nach dem Börsencrash tief gefallen, als Handlanger für Kleinkriminelle Mitte der 30er Jahre schwer um das Überleben der Familie Kämpfen muss, ist schnell klar. Aber was mag er mit dem reichen Dexter Styles ausgehandelt haben - oder eben auch nicht? Etliche Jahre, aber im Buch nur ein paar Seiten später ist Anna Kerrigans Vater von einem Tag auf den anderen spurlos verschwunden. Die 19-jährige hält die Mutter und ihre schwer behinderte und noch mehr geliebte Schwester Lydia als Marinetaucherin im Hafen von New York über Wasser. Als die USA in den Zweiten Weltkrieg eintreten, wird der Hafen von Manhattan zur größten Marinewerft mit absoluter Geheimstufe erklärt. Der Zweite Weltkrieg mit akutem Mangel an männlicher Arbeitskraft hat ihr die Erfüllung dieses sehr eigenen Berufstraums möglich gemacht. Weil Männer fehlen, müssen und dürfen Frauen dort arbeiten. Anna verwirklicht gegen alle Widerstände ihren Traum und wird die erste weibliche und farbige Marinetaucherin, repariert unter Lebensgefahr US-Kriegsschiffe. 90 Kilo wiegt ihr Tauchanzug, und noch viel schwerer wiegen die männlichen Vorurteile jener Jahre gegen Frauen mit Lohnarbeit. Jenniffer Egans hochinterressante Hauptfigur setzt sich dagegen durch. Unerschrocken geht sie auch dem Verschwinden ihres Vaters auf den Grund, als der Nachtclubbesitzer Dexter Styles eines Abends wieder in ihr Leben tritt und sie mehr über das Verschwinden ihres Vaters erfährt. Der Gangster mit den guten Manieren interessiert sich nach der Zufallsbegegnung für ihre Arbeit am Grund der riesigen New Yorker Marinewerft wie auch für die junge Frau insgesamt. So sehr, dass er irgendwann selbst unter Lebensgefahr am Grund des modrigen Hafenbeckens mit ihr nach Annas Vater sucht. Jennifer Egans historischer Roman führt in die Welt von Gangstern, Gewerkschaften, Mafia und Marinetauchern und blickt auf den Moment, als Frauen ihre Identität trnsformierten, währen die USA zur Weltmacht wurden. "Manhattan Beach" ist ein Roman in einem vollkommen konventionellen Sinn: Hier wird chronologisch geradeaus erzählt, abwechselnd aus Perspektive der drei komplexen Hauptpersonen. Die Autorin interressiert sich für den alten Hafen als Arbeitsplatz genauso wie mit nüchternem Blick für das Gangstermilieu der 30er- und 40er-Jahre. Beides waren prägende Elemente im New York jener Jahre. Ohne Pathos stellt sie den Alltagskampf von Frauen um einen Platz in der Gesellschaft über Kind und Küche hinaus ins Zentrum der Geschichte. Egan erzählt in der ersten Hälfte bedächtig, bis Spannung und Tempo in der zweiten gewaltig steigen. Egans Figuren sind nie Klischee, was sich von den Verwicklungen zum Ende nicht immer behaupten lässt. Unter dem Strich: "Manhattan Beach" ist ein bemerkenswerter Pageturner von hoher literarischer Qualität.
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Käufer-Bewertung: Klaraelisa
Jennifer Egans neuer Roman „Manhattan Beach“ ist im New York der 30er und 40er Jahre angesiedelt. Die Menschen leben mit den Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise und des Zweiten Weltkriegs. Im Mittelpunkt steht die junge Anna mit ihren Eltern Eddie und Agnes und der jüngeren behinderten Schwester. Als 11jähriges Mädchen begleitet sie ihren Vater eines Tages zu dem reichen Gangster Dexter Styles. Worin die Arbeit ihres Vaters für diesen Mann besteht, weiß das Kind nicht. Vier Jahre später verschwindet der Vater spurlos, und Agnes und ihre Töchter sind auf sich allein gestellt. Mit 19 arbeitet Anna in der Werft. Sie nimmt Messungen vor, möchte aber viel lieber eine Tauchausbildung machen und Kriegsschiffe in der Werft reparieren. Es dauert eine Weile, bis ihre Hartnäckigkeit zum Erfolg führt und man sie einstellt. Sie schließt Freundschaft mit einer jungen Frau, die sie in eine Bar mitnimmt. Dort sieht sie Dexter Styles wieder. Sie sucht Kontakt zu ihm, weil sie zu Recht vermutet, dass er etwas über den Verbleib ihres Vaters weiß. Dexter und Anna kommen sich näher.
„Manhattan Beach“ ist ein historischer Roman mit Krimielementen. Einerseits bekommt der Leser ein Bild vom Leben in der damaligen Zeit: den Lebensbedingungen der Menschen zu Kriegszeiten, der Stellung der Frau in der amerikanischen Gesellschaft und der Macht der Gangstersyndikate. Andererseits wollen Anna und der Leser wissen, was mit ihrem Vater passiert ist. Erzählt wird aus drei verschiedenen Perspektiven, der von Anna, Dexter und Eddie und auf wechselnden Zeitebenen. Wichtige Informationen hält die Autorin bis fast zum Schluss zurück. Auch dadurch wird Spannung aufgebaut, denn der Leser begreift nur allmählich, wie eng die drei Schicksale verknüpft sind und welche Geheimnisse die Protagonisten sorgsam verbergen.
Egan legt einen sehr interessanten Roman vor, der allerdings wegen der sehr detaillierten Beschreibung von Tauchgängen und der benötigten Tauchausrüstung etwas Geduld und Durchhaltevermögen erfordert. Mir hat das Buch gut gefallen.
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Käufer-Bewertung: anyways
1934, die elfjährige Anna lebt zusammen mit ihrer Mutter, ihrem Vater und ihrer stark körperbehinderten jüngeren Schwester in New York. Sie liebt ihre Schwester Lydia abgöttisch, genauso wie ihren Vater Eddie. Diesen darf sie sogar auf seinen Botengängen für die Gewerkschaft begleiten. Ihre Mutter hat ihre Tanzschuhe (sie und Eddiehaben sich am Broadway kennen gelernt) gegen eine Nähnadel seit der Geburt von Lydia eingetauscht. Keine der Bewohnerinnen ahnt das Eddie mit seinem Leben unzufrieden ist. Die Zerbrechlichkeit seiner jüngsten Tochter nagt ungeheurlich an seinem Selbstwertgefühl. Ein Gedanke, der ihn beherrscht ist folgender: „Nein ich kann das nicht akzeptieren, das reicht nicht, um glücklich zu sein.“ Innerlich distanziert er sich in den folgenden Monaten von seiner Familie um 1936 verschwindet er spurlos und lässt Anna und die Familie im Stich. Auf sich allein gestellt wird Anna recht schnell erwachsen und tritt 1942 nach dem College, ein dreiviertel Jahr nach dem Angriff auf Pearl Harbor, sogar eine Stelle bei der Marinewerft (Brooklyn Naval Yard) an. Auf einmal wurden (wie in allen am Krieg beteiligten Ländern) Frauen nicht am Herd, sondern in den Fabriken gebraucht, das kommt der jungen Anna sehr gelegen kann sie doch für ein paar Stunden das elterliche Heim verlassen und gleichzeitig ihre Mutter finanziell unterstützen. Während einer Mittagspause sieht sie die Marinetaucher und sofort ist ihr klar, das sie genau das machen möchte. Egal wie viele Widerstände sie bezwingen muss.
Es gab einen für mich sehr wichtigen Grund genau dieses Buch zu lesen. Mein Großvater war nach dem Krieg Minentaucher an der Ostseeküste. Ich kenne sowohl das „Tauchkleid“ als auch den riesigen und schweren Messinghelm. Dies und der Klappentext weckten Interesse an dem neuen Roman von Jennifer Egan.
Ich hatte jedoch zu Anfang große Schwierigkeiten in die Geschichte rein zu finden. Irritiert musste ich feststellen das Annas Vater einen sehr großen Platz in diesem Buch einnimmt, dahinter verblasst die eigentliche Akteurin fast. Der Schreibstil der Autorin war für mich genauso gewöhnungsbedürftig. Abgehackt und Übersprunghaft auf der einen Seite und viel zu distanziert auf der anderen Seite. Ich empfand auch keinen der Protagonisten authentisch oder in irgendeiner Weise sympathisch. Die eigentliche Geschichte, die Anrollende aus der Not geborenen Emanzipation der Frauen im Zweiten Weltkrieg mit dem New Yorker Gangsterleben in den 30- 40 Jahren zu kombinieren war sehr gewagt und ist leider nicht immer gelungen.
Mein Fazit: Die sich überschlagende positiven Pressestimmen für Manhattan Beach kann ich für mich so nicht bestätigen. Es ist jedoch ein Roman, der mit sehr viel Liebe zum Detail recherchiert wurde und dessen Hauptaugenmerk nicht nur auf der Emanzipation liegt, sondern auch auf der technischen Thematik.
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Käufer-Bewertung: brauneye29
Zum Inhalt:
Tauchen Sie ein in das vibrierende New York der 30er und 40er Jahre, folgen Sie einer unvergesslichen Heldin in eine Zeit, in der alles auf dem Spiel steht.
Meine Meinung:
Das Buch ist anspruchsvoll, dicht geschrieben und nicht mal eben nebenher gelesen. Der Schreibstil ist gut aber nicht einfach lesbar. Das Buch zeichnet ein Sittenbild der Zeit, den Umgang mit Frauen und wie Frauen sich ihren Platz in der Gesellschaft erkämpfen mussten. Auch der Einblick in die Welt des Verbrechens ist unglaublich spannend. Anna gefällt mir als Typ sehr gut. Die Art, wie sie für das kämpft was sie gerne machen möchte, ist sehr gut geschrieben. Die Protagonisten des Buches sind interessant, die Zeit in der das Buch spielt, ist mit Sicherheit eine extrem interessante Zeit gewesen und das bringt das Buch auch sehr gut rüber.
Fazit:
Anspruchsvolle Unterhaltung.
Käufer-Bewertung: liesmal 50
Die Geschichte von Anna hat mir sehr gut gefallen. Bewundernswert, mit welchem Eifer, mit welcher Verbissenheit und Entschlossenheit sie ihr Ziel verfolgt, Taucherin zu werden. Auf der anderen Seite ist sie der Familienmensch der sich hingebungsvoll ihrer kleinen pflegebedürftigen Schwester Lydia widmet, in die Anna sich so hingebungsvoll hineinversetzen kann, dass es einfach nur schön ist. Gern hätte ich mir diesen Teil - um Anna - etwas ausführlicher gewünscht.
Sehr gut hat mir die auch Erzählung von Annas Vater Eddie gefallen, die zum großen Teil spannend, an einigen Stellen aber auch sehr gefühlsbestimmt war.
Alles andere, was selbstverständlich zur Beschreibung von „Manhattan Beach“ interessant und wissenswert ist, hat für mein Empfinden einen zu großen Raum eingenommen und ist teilweise zu ausführlich beschrieben worden.
Darum von mir nur 3 von 5 Punkten.
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Käufer-Bewertung: yellowdog
Ein großer Wurf, den die Pulitzerpreisträgerin Jennifer Egan mit Manhattan Beach vorgelegt hat. Ein großer komplexer Roman, dabei geradlinig erzählt.
Jennifer Egans Stil ist noch geschmeidiger geworden als in ihren frühen Büchern. Ihre gewohnte Eleganz noch einmal gesteigert.
Anna Kerrigan ist erst 8 Jahre alt, als sie zusammen mit ihrem Vater den reichen, zwielichtigen Dexter Styles kennenlernt, der später eine große Rolle in ihrem Leben spielen wird.
Jahre später hat ihr Vater Eddie die Familie verlassen und Anna kümmert sich um ihre Mutter und die behinderte Schwester. Anna ist ein starker, selbstbewusster Charakter. In Kriegszeiten setzt sie sich in der Männergesellschaft durch und wird fähige Taucherin im Hafen.
Jennifer Egan hat viel recherchiert, ihrer Schreibkunst ist es zu verdanken, dass man als Leser das aber kaum spürt. Wie Selbstverständlich fließen die Fakten in den Text hinein.
Detailreich beschreibt Jennifer Egan ihre Tätigkeit auf der Werft, der Arbeit am Pier und den Tauchvorgängen. Der deutsche Übersetzer Hennig Ahrens, selbst Schriftsteller, folgt in seiner Übersetzung der Dichte von Egans Stil.
Vor dem inneren Auge ragen die imposanten Schiffe auf, man sieht die wartenden Marinesoldaten oder Anna in ihrem schweren Taucheranzug.
Mit Manhattan Beach liest man ein ausdrucksvolles starkes Buch über eine schwierige Zeit in den USA.
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Käufer-Bewertung: cosmea
Jennifer Egans neuer Roman “Manhattan Beach“ ist zugleich historischer Roman und Krimi. Die Autorin zeichnet ein gut recherchiertes Porträt von New York zur Zeit der Wirtschaftskrise und während des Zweiten Weltkriegs. Eddie Kerrigan, der Vater der Protagonistin Anna, arbeitet zunächst als Laufbursche für einen Gewerkschaftsboss, später für Dexter Styles, einen reichen und mächtigen Gangster, der verschiedene Nachtclubs besitzt. Eines Tages begleitet die 11jährige Anna ihren Vater zum Anwesen der Styles und lernt dessen Familie kennen. 8 Jahre später ist der Vater seit 5 Jahren spurlos verschwunden. Anna kümmert sich mit Mutter Agnes um die schwerstbehinderte jüngere Schwester Lydia. Zunächst führt sie in der Werft Messungen durch, dann bewirbt sie sich als erste Frau um eine Ausbildung als Taucherin – anfangs vergeblich. In dieser reinen Männerdomäne will man keine Frauen. Doch eines Tages überwindet sie alle Widerstände und repariert von da an mit ihren Kollegen Kriegsschiffe in der Werft. Als sie eines Tages einen Nachtclub besucht, sieht sie Dexter wieder, der sie aber nicht erkennt. Sie bemüht sich um Kontakt zu ihm, weil sie glaubt, dass er etwas über den Verbleib ihres Vaters weiß. Anna hat nie aufgehört, nach ihm zu suchen, ihn zu vermissen. Sie ist überzeugt, dass er wegen seiner Tätigkeit für das Syndikat sterben musste. Dexter Styles hat tatsächlich Informationen für sie. Dexter und Anna fühlen sich zueinander hingezogen und bringen sich damit in Lebensgefahr.
Der vielschichtige Roman wird aus drei verschiedenen Erzählperspektiven mit mehreren Wechseln der Zeitebene erzählt. Der Leser blickt aus Annas, Eddies und Dexters Sicht auf die Ereignisse. Jeder der drei hat ein Geheimnis. Ihre Schicksale sind unauflöslich miteinander verknüpft, wie erst allmählich deutlich wird. Neben der Krimihandlung gewährt die Autorin Einblick in den zeitgenössischen Kontext: die Kriegsereignisse ebenso wie die Stellung der Frau in der damaligen Gesellschaft, die Rolle der Gewerkschaften und des organisierten Verbrechens. Sehr detaillierte Beschreibungen von Tauchgängen samt Ausrüstung und den mit der Arbeit in der Tiefe verbundenen Gefahren zeigen, dass Egan auch hier sehr gründlich recherchiert hat. Neben den genannten Figuren ist jedoch das Meer der heimliche Protagonist dieses Romans, denn nicht das städtische New York steht im Mittelpunkt, sondern Brooklyn und Manhattan Beach. Die Autorin teilt die Faszination ihrer Protagonisten für den Sehnsuchtsort Meer und seine symbolische Bedeutung, seine reinigende und erneuernde Kraft, aber auch seine sichtbare Oberfläche mit einem verborgenen Untergrund, die die Ereignisse auf der Handlungsebene spiegelt.
Mir hat der auch sprachlich anspruchsvolle Roman gut gefallen. Spannung bezieht er vor allem aus der Tatsache, dass die verschiedenen Erzählstränge erst gegen Ende zusammengeführt und erst dann alle zurückgehaltenen Antworten gegeben werden. Der Leser braucht etwas Geduld, aber es lohnt sich.
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Käufer-Bewertung: begine
Jennifer Egan ist Pulitzer-Preisträgerin und New York Times Bestsellerautorin. Mit dem neuen Roman Manhatten Beach beschreibt sie die 30er und 40er Jahre in New York.
Der Roman wird von Henning Ahrens übersetzt.
Anna arbeitet 1942 bei einer Marinewerft in Brocklyn. Besonders innig ist ihre Liebe zur behinderten Schwester. Ihr Traum ist Taucher für die Reparatur der Kriegsschiffe zu werden. Da es immer weniger Männer für diese gefährliche Arbeit gibt, da die im Krieg eingezogen sind, bekommt sie die Chance.
Immer wieder gibt es Rückblenden an ihren Vater Eddie, der die Familie vor Jahren verlassen hat.
Er hatte für den zwielichtige Dexter Styles gearbeitet.
Eddies Kampf ums Überleben in den Kriegswirren auf dem Meer kann man gut nachvollziehen.
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Die Autorin hat einen dichten faszinierenden Schreibstil. Sie hat super rechechriert, noch Lebende aus der Zeit befragt. Sogar den 100 Kilo schweren Taucheranzug hat sie anprobiert.
So konnte sie den Roman genau erzählen. Ich war von Annas Lebensweg gefesselt. Diesen Roman kann ich empfehlen.
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Jennifer Egan wurde 1962 in Chicago geboren und wuchs in San Francisco auf. Sie lebt heute mit ihrem Mann und zwei Söhnen in Brooklyn, New York. Neben ihren Romanen und Kurzgeschichten schreibt sie für den New Yorker sowie das New York Times Magazine und lehrt an der Columbia University Creative Writing. Für ihren Roman »Der größere Teil der Welt« erhielt sie 2011 den Pulitzer Prize, den National Book Critics Circle Award und den Los Angeles Times Book Prize. Zuletzt erschien ihr Roman »Manhattan Beach« (2017), der wochenlang auf der New York Times-Bestsellerliste stand.
Henning Ahrens lebt als Schriftsteller und Übersetzer in Frankfurt am Main. Er veröffentlichte diverse Lyrikbände sowie die Romane »Lauf Jäger lauf«, »Langsamer Walzer«, »Tiertage« und »Glantz und Gloria«. Für S. Fischer übersetzte er Romane von Richard Powers, Kevin Powers, Khaled Hosseini. Zuletzt erschien sein Roman »Mitgift«.
EAN / 13-stellige ISBN | 978-3103973587 |
10-stellige ISBN | 3103973586 |
Verlag | FISCHER, S. |
Sprache | Deutsch |
Originalsprache | Englisch |
Editionsform | Hardcover / Softcover / Karten |
Einbandart | Gebunden |
Erscheinungsdatum | 29. August 2018 |
Seitenzahl | 494 |
Originaltitel | Manhattan Beach |
Format (L×B×H) | 22,1cm × 14,4cm × 4,0cm |
Gewicht | 705g |
Warengruppe des Lieferanten | Belletristik - Erzählende Literatur |
Mehrwertsteuer | 7% (im angegebenen Preis enthalten) |
Belletristik - Erzählende Literatur
Alle angegeben Preise enthalten die gesetzliche Mehrwertsteuer.
Auch hier werden natürlich 75% des Gewinns gespendet.
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Sie werden enormen Zulauf bekommen, da bin ich mir sicher.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich Ihren pragmatischen Idealismus bewahren und noch viel mehr Gutes tun können, so wie Sie sich das erhoffen.
Claudia B. aus Pfaffenhofen
Nie wieder bei den Ausbeutern von A... bestellen! Yeah! Ihr seid die Besten :-)
Marcella von der W. aus Berlin
Die beiden Male, die ich in den letzten Jahren konkret Kontakt zu Buch7 hatte, habe ich mich wirklich und richtig gut beraten und "umsorgt" gefühlt. Vielen Dank dafür!
Birgit H. aus Troisdorf
Also Ihr Engagement und Service berühren mich echt, vor allem diese prompte Kommunikation. Das hat heute schon Seltenheitswert!
Urlsula G. aus Heidelberg
Ihr seid super! Ich freu mich, dass Ihr beweist, dass es auch anders geht und wünsche Euch ganz viel Erfolg!
Petra P.