Als die Polizei vor ihrer Tür steht, bricht für Nas eine Welt zusammen: ihre Schwester Nushin ist tot. Autounfall, sagen die Beamten. Suizid, ist Nas überzeugt. Gemeinsam haben sie alles überstanden: die Migration nach Deutschland, den Verlust ihres Vaters, die emotionale Abwesenheit ihrer Mutter, Nushins ungeplante Mutterschaft. Obwohl ein Kind nicht in ihr Leben passt, nimmt Nas ihre Nichte auf. Selbst als sie entdeckt, dass Nushin Geheimnisse hatte, schluckt Nas den Verrat herunter, gibt alles dafür, die Geschichte ihrer Schwester zu rekonstruieren - und erkennt, dass Nushin sie niemals im Stich gelassen hätte. »Ministerium der Träume« ist ein Roman über Wahl- und Zwangsfamilie, ein Debüt über den bedingungslosen Zusammenhalt unter Geschwistern, das auch in die dunklen Ecken deutscher Gegenwart vordringt.
»Hengameh Yaghoobifarah packt den Kopf so voll mit Bildern und das Herz mit Gefühlen, dass man es kaum aushält. Ein oft genutzter Vergleich, aber hier ist er wirklich treffend: Diese Geschichte ist so aufregend, angsteinflößend, lustig und aufrüttelnd wie eine Achterbahnfahrt.« Alice Hasters
>Ministerium der Träume
>Ministerium der Träume
»Dieser Text ist wie die heiß ersehnte köstliche Süßigkeit, nur besser. Viel besser. Er ist völlig anders als alles bisher Dagewesene, und Sie müssen ihn unbedingt kennenlernen.« Olga Grjasnowa
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Käufer-Bewertung: miss.mesmerized
Der Tod ihrer Schwester und engsten Vertrauten trifft Nasrin unerwartet. Ein Unfall sagt die Polizei, aber war es vielleicht doch eher ein Suizid? Immer wieder ging es Nushin nicht sonderlich gut. Nushins Tochter Parvin hingegen vermutet einen Anschlag hinter der ganzen Sache, wie auch immer sie darauf kommen mag. Die queere Türsteherin sieht sich plötzlich als Ersatzmutter einer Teenagerin und gleichzeitig mit der Trauer konfrontiert, die jedoch immer mehr Fragen aufzuwerfen scheint. In Rückblenden wird klar, dass diese nicht von der Hand zu weisen sind. Die beiden Schwestern sind einst mit der Mutter vor dem Terrorregime des Iran, das auch den Mord am Vater veranlasste, nach Deutschland geflüchtet, haben in den 90er den aufkeimenden Hass gegenüber Ausländern live erlebt und gleichzeitig mit ihren eigenen Dämonen kämpfen müssen. Je weiter sich Nasrin von ihrer Nichte entfernt, desto näher rückt sie jedoch der Wahrheit, deren Ursprung genau dort liegt, wo sie nie mehr hin zurückkehren wollte.
Hengameh Yaghoobifarah wurde als taz-Kolumnistin bekannt, „Ministerium der Träume“ ist ihr Debütroman. Geschickt verbindet sie dabei die ganz persönlichen Probleme der beiden Schwestern mit politischen Entwicklungen, die wir überwunden glaubten – die Realität der vergangenen Jahre hat uns jedoch wieder eingeholt. Sie reißt auch die Frage auf, wie gut man einen Menschen wirklich kennen und wie nah man sich tatsächlich stehen kann.
Nasrin und Nushin wachsen in Lübeck auf, die Mutter ist durch den Verlust des Partners und den nicht leichten Start im fremden Land kaum in der Lage, sich um die beiden Mädchen zu kümmern. Je klarer diesen die Distanz zwischen sich und ihnen deutschen Mitschüler:innen wird, desto näher rücken sie und ihr enger Zirkel an Freunden mit ähnlichem Schicksal zusammen. Erlebnisse, die man keinem Kind wünschen würde, müssen sie durchleiden, Hilfe von Erwachsenen ist Fehlanzeige und so flüchten sie schließlich nach Berlin, um ein Leben nach ihren Vorstellungen in der Großstadtanonymität zu führen. Es ist die queere Szene und jene der Prostitution, in der die beiden Frauen sich zum ersten Mal angenommen fühlen.
Der Erzählton ist oft ruppig und rau, passt jedoch ehrvorragend zur Protagonistin, die verzweifelt nach Antworten sucht. Ihre teenagerhafte Rebellion hat sie noch nicht ganz überwunden, obwohl schon die nächste Generation mit identischem Verhalten parat steht. Die junge Nasrin kennt nur zwei Kategorien: wir und die anderen. Auch als Erwachsene kann sie dies nicht ganz ablegen, auch wenn nun die Grenzen an anderer Stelle – bürgerlich vs. queere Lebensweise – verlaufen. Immer wiederkehrende Alpträume zeugen von nicht verarbeiteten Traumata, wirkliche Träume hegt jedoch kaum jemand im Roman. Erfrischend anders einerseits, unbarmherzig und hart andererseits, auf jeden Fall aber bemerkenswert.
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Käufer-Bewertung: yellowdog
Es geht um eine Familie, die aus dem Iran gekommen waren und jetzt schon lange in Deutschland leben.
Die Mutter, ihre zwei erwachsenen Töchter und Enkelin.
Als eine der Töchter stirbt, unklar ob Autounfall oder Suizid, brechen die Emotionen der anderen durch. Das gilt besonders für die Erzählerin Nasrin, die Probleme mit ihrer Mutter hat. Sie glaubt an Selbstmord.
Sie wird Vormund für ihre 14jährige Nichte Parvin. Keine einfache Aufgabe, für einen aufmüpfigen Teenager zu sorgen.
Von Anfang an herrscht ein krasser, manchmal fiebriger Ton. Da muss man sich als Leser erst dran gewöhnen.
Gelegentlich gibt es Rückblicke.Diese werden aber nur sparsam eingesetzt, um den Hauptplot nicht aufzuhalten.
Schwerpunkte bleiben die Frage nach dem Grund des Todes von Nushrin und wie Nasrin und Parvin jetzt zusammen klarkommen.
Hengameh Yaghoobifarah macht das geschickt und die Geschichte entfaltet sich schließlich.
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Hengameh Yaghoobifarah lebt und arbeitet in Berlin. Seit 2014 ist Hengameh Yaghoobifarah Redaktionsmitglied beim Missy Magazine. Zwischen 2016 und 2022 erschien die Kolumne »Habibitus« in der taz. Gemeinsam mit Fatma Aydemir hat Hengameh Yaghoobifarah 2019 den viel beachteten Essayband »Eure Heimat ist unser Albtraum« herausgegeben. 2021 erschien der erfolgreiche Debütroman »Ministerium der Träume«.
EAN / 13-stellige ISBN | 978-3351050870 |
10-stellige ISBN | 3351050879 |
Verlag | Blumenbar |
Sprache | Deutsch |
Editionsform | Hardcover / Softcover / Karten |
Einbandart | Gebunden |
Erscheinungsdatum | 15. Februar 2021 |
Seitenzahl | 384 |
Format (L×B×H) | 21,1cm × 14,2cm × 3,8cm |
Gewicht | 550g |
Warengruppe des Lieferanten | Belletristik - Erzählende Literatur |
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Christa L. aus München
Bin begeistert wie schnell und unkompliziert das alles bei Euch ist. Finde ich echt toll.
Martina K.