Ein raffiniertes literarisches Spiel mit Fiktion, Wirklichkeit und Identität
Zwei Frauen lernen sich auf einer Party kennen. Die zurückhaltende Delphine, die sich mit fremden Menschen meist sehr schwer tut, ist sofort fasziniert von der klugen und eleganten L., die als Ghostwriter arbeitet. Aus gelegentlichen
Treffen werden regelmäßige, man erzählt einander das eigene Leben, spricht über Familie und Freunde, vor allem über Freundinnen. Und natürlich über Bücher und Filme, die man liebt und bewundert. Delphine ist glücklich über die Gemeinsamkeiten und fühlt sich verstanden wie schon lange nicht mehr. Ganz entgegen ihrer Gewohnheit gibt sie in einem Gespräch über das Schreiben die Idee für ihr nächstes Buch preis. L. reagiert enttäuscht: Wie nur könne Delphine ihre Zeit auf eine erfundene Geschichte verschwenden? Eine Autorin ihres Formats müsse sich der Wahrheit verschreiben. Delphine ist entsetzt. L.s leidenschaftlich vorgetragene Forderung löst eine tiefe Verunsicherung in ihr aus. Bald kann sie weder Papier noch Stift in die Hand nehmen. L. scheint völlig unglücklich über das zu sein, was sie in der Freundin ausgelöst hat. Selbstlos übernimmt sie die Beantwortung von E-Mails, das Absagen von Lesungen und Interviews, das Vertrösten des Verlags, der auf einen neuen Roman wartet. Und all das in Delphines Namen. Keiner weiß davon, keiner kennt L., und so ist Delphine allein, als sie feststellt, dass L. ihr immer ähnlicher wird ...
Das Hörbuch ist zeitgleich bei Random House Audio erschienen, gelesen von Martina Gedeck.
»Nach einer wahren Geschichte« wird von Roman Polanski verfilmt (Drehbuch Olivier Assayas), mit Emmanuelle Seigner und Eva Green in den Hauptrollen.
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Käufer-Bewertung: amena25
Die zurückhaltende Schriftstellerin Delphine lernt auf einer Party die elegante und kluge L. kennen. Die beiden Frauen teilen das Interesse für Literatur und Theater und aus gelegentlichen Treffen wird eine intensive Freundschaft. Doch L. mischt sich immer mehr in Delphines Leben ein, während diese sich immer mehr verunsichern und L. über sich bestimmen lässt. Delphine gerät zunehmend in eine schriftstellerische Krise, die sich so ausweitet, dass sie nicht einmal mehr am PC arbeiten oder emails beantworten kann. L. bietet ihre Hilfe an und übernimmt nach und nach alle Aufgaben Delphines, selbst eine Lesung an einer Schule, ohne dass es jemandem auffällt.
Dies hört sich zunächst spannend an, allerdings dauert es, bis die Handlung etwas an Fahrt aufnimmt. Durch viele kleine Episoden und lange Gespräche wird die Geschichte recht langatmig erzählt. Nicht ganz glaubwürdig erscheint, dass eine erwachsene Frau wie Delphine, mit großem Erfolg als Schriftstellerin, mit zwei erwachsenen Kindern und einem interessanten Mann in ihrem Leben, sich so leicht vereinnahmen lässt.
Auch diverse Vorfälle, z.B. dass zu Ls. Geburtstagsfeier kein einziger der geladenen Gäste kommt, außer Delphine, lassen diese zwar wachsam werden, dennoch zieht sie sich nicht zurück, sondern lässt L. weiter in ihr Leben eindringen.
Als Delphine irgendwann endlich bemerkt, dass L. für sie gefährlich wird, kommt doch noch etwas Spannung auf. Und als Leser wird man genauso verunsichert, ob man nur L. nicht trauen kann oder ob Delphine sich diese Ereignisse womöglich bloß einbildet, ja sogar ob es L. überhaupt gibt.
Dieses Spiel mit Realität und Fiktion ist an sich interessant, allerdings zieht sich die Geschichte sehr in die Länge, sodass die Lektüre von ,,Nach einer wahren Geschichte“ zu einer etwas zähen und mühsamen Angelegenheit wird.
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Käufer-Bewertung: Winfried Stanzick
Delphine de Vigan, Nach einer wahren Geschichte, Dumont 2016, ISBN 978-3-8321-9830-5
Nachdem die französische Schriftstellerin Delphine de Vigan vor über drei Jahren mit dem autobiographisch geprägten Roman „Das Lächeln meiner Mutter“ auch in Deutschland der Durchbruch gelang, schrieb uch in meiner Rezension begeistert:
„Delphine de Vigan ist mit ihrer literarischen Suche nach dem Lächeln ihrer Mutter ein Familienroman gelungen, der über drei Generationen wie in einer romanhaften Familienaufstellung ein Bild von einer französischen Großfamilie des Bürgertums der 50 er und 60 er Jahre zeichnet, aber auch ihre dunkle Seiten, ihre Familiengeheimnisse und die Ängste der einzelnen Mitglieder offenlegt. Es herrscht in dieser Familie, geprägt auch durch viele unbearbeiteten Schicksalsschläge eine tiefe Verzweiflung am Leben, eine Familienstruktur, die sich für Einzelne anfühlt wie ein Fluch.“
Ein ganz anderer Fluch beginnt für die Autorin nur wenige Monate, nachdem „Das Lächeln meiner Mutter“ in Frankreich erschienen war, und stark beachtet wurde. Als Delphine de Vigan nach bewusst kurz gehaltenen Lesereisen und öffentlichen Auftritten wieder schreiben will, hat sie eine Blockade. Ein Schreibblockade, die sich über drei Jahre hinzieht, und für die sie lange Zeit auch gegenüber ihrem Partner, ihren Kindern und ihren Freunden schweigt, und die sie sich nach dem schmerzhaften Ende nur so im Vorwort zu ihrem neuen Buch erklären kann:
„Die Wahrheit ist, dass ich in dem Augenblick, wo ich mit dem Schreiben hätte anfangen müssen, und zwar gemäß einem Zyklus, in dem sich Latenz-, Inkubations- und Phasen des eigentlichen Schreibens abwechseln – einen quasi chronobiologischen Zyklus, in dem ich seit mehr als zehn Jahren lebte-, in dem Augenblick also, wo ich das Buch, für das ich bereits eine gewisse Anzahl Notizen gemacht hatte und eine umfangreiche Dokumentation zusammengestellt hatte, L. begegnete.“
Sie lernt L. auf einer Party kennen, ist sofort wie gefangen und tief berührt von einer Empathie und einem Verständnis, das sie so noch nie erlebt hat. Auch L. ist Schriftstellerin, und schreibt als Ghostwriterin für sehr berühmte Menschen Biographien. Sehr schnell entwickelt sich eine immer tiefere Freundschaft zwischen den beiden, bis am Ende L. sogar bei der Autorin in der Wohnung wohnt. De Vigan hat L. in die Pläne für ihr neues Buch eingeweiht, diese jedoch rät auf eine sehr heftige Weise davon ab, und will unbedingt, dass de Vigan weiter nur real geschehene Erlebnisse in ihren Büchern beschreibt. Die Begründungen werden literaturwissenschaftlich und philosophisch ausgeführt und man gerät in eine aktuelle Debatte über Sinn und Zweck von Literatur, speziell Romanen.
Delphine wird durch diese heftige Kritik aus ihrer gewohnten Sicherheit geworfen und am Ende kann sie noch nicht einmal mehr eine Tastatur anschauen. Immer mehr gleitet sie in eine Depression ab, wobei ihr L. immer mehr abnimmt. Fühlt sich Delphine zu Beginn noch tief verstanden, nimmt sogar literarische Hilfe von L. an, um drängende und schon zugesagte Aufträge auszuführen, beginnt sie zunehmend zu erkennen, dass L. auf die Zerstörung ihrer Identität hinarbeitet, an manchen Stellen deren ursprüngliche sogar übernimmt.
Delphine beginnt langsam, sich dagegen zu wehren, bespricht Audiodateien auf ihrem Handy, die sie in ihrem PC speichert, um sie später vielleicht verwenden zu können. Doch L. spürt genau, was vor sich geht, und ergreift Gegenmaßnahmen. Nun beginnt sich eine Handlung, die zuvor von einer zunehmend schwierigen Frauenfreundschaft und von literarisch-philosophischen Debatten handelte, zu einem regelrechten Thriller zu entwickeln.
Natürlich ist die Tatsache, dass Delphine de Vigan ein neues Buch geschrieben hat, für den Leser schon zu Beginn der Hinweis darauf, dass sie schlussendlich ihre Blockade überwinden wird. Nun ist es aber dennoch eine persönlich erlebte Romangeschichte geworden. Hinweis auf den immer noch bestehenden Einfluss von L., oder überlebensnotwendige Befreiung von ihm, wie beim vorhergehenden Buch?
Unabhängig davon, wie viel Fiktion Delphine de Vigan dieser real erlebten Geschichte verliehen hat, ist das Buch ein literarischer Wurf um Freundschaft und Vertrauen, Macht und Machtmissbrauch. Immer mehr nimmt sie den Leser mit hinein in die Suche nach der wahren Identität von L. Die bleibt im Dunkel, aber es scheint sie weiter zu geben. Vielleicht taucht sie im nächsten Roman wieder auf.
Oder ist sie eine geniale Erfindung von Delphine de Vigan, um ihre Schreibblockade zu erklären, wie de Vigans Partner an einer Stelle vermutet?
Ein hervorragendes Buch, das dem Leser einiges abverlangt ihn aber auch von Anfang bis Ende mit einem selten anspruchsvollen Leseerlebnis belohnt.
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Käufer-Bewertung: Inge Weis
Delphine de Vigan hat mir bereits mit ihrem ersten Buch „No & ich“ sehr imponiert. Umso neugieriger war ich auf ihren neuen Roman und bin absolut beeindruckt. Die Autorin hat sich ein ganz anderes Sujet ausgesucht und wieder ein hervorragendes, feines, kleines Buch abgeliefert. Dieses Mal erzählt sie die Geschichte von zwei Menschen, die beide erfolgreich sind, denen aber ihr Leben plötzlich zu entgleiten scheint. Die Dinge sind, wie sie sind. Als Delphine de Vigan die elegante L. kennenlernt, fühlt sie sich verstanden wie selten zuvor - bis ein Streit über ihren neuen Roman die scheue Erfolgsautorin in eine Krise stürzt. Bald übernimmt L. alle Aufgaben in Delphines Namen und so ist Delphine allein, als sie feststellt, dass L. ihr immer ähnlicher wird. Es entsteht das Porträt einer widersprüchlichen und geheimnisvollen Frau, die ihr ganzes Leben auf der Suche war – nach Liebe, Glück und nicht zuletzt nach sich selbst. Delphine de Vigan beschreibt diese Lebenssituationen der beiden so einfühlsam in einer wunderbar poetischen Sprache, dass einen die Grausamkeit dieser Situation noch viel stärker trifft. Eigentlich gibt es kaum eine Handlung, aber trotzdem kann man sich diesem Buch nicht entziehen. Ich liebe die Bücher von Delphine de Vigan! Sie ist eine Autorin, die es immer wieder schafft, dem Leser schwierige Themen sehr intensiv fühlbar nahezubringen. Sie lässt uns teilhaben an dem Schaffungsprozess zu diesem Buch. Herausgekommen sind eine Mischung aus dem Schaffensprozess und die eigentliche Geschichte. Sie hat einen hervorragenden Roman über ein schwieriges Thema, ein fesselndes Buch über eine zerstörerische Frauenfreundschaft geschrieben und über das Schreiben selbst. Ein Kleinod mit einer poetischen, intelligenten Sprache, sehr wachen Beobachtungen, einfach mal ein erfrischend anderes Buch, ein ganz Besonderes also, welches zu lesen sich wirklich lohnt. Es geht sehr zu Herzen und berührt den Leser auf seine ganz eigene Weise. Es ist ein liebevolles Buch, eine kleine Kostbarkeit, ein Geschenk für Frauen! Ein unglaublicher Roman hoch spannend und hochvergnüglich, wirklich lesenswert!
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Delphine de Vigan, geboren 1966, erreichte ihren endgültigen Durchbruch als Schriftstellerin mit dem Roman >No & ichNach einer wahren GeschichteTage ohne HungerLoyalitäten<. die autorin lebt mit ihren kindern in paris. doris heinemann geboren studierte romanistik und germanistik k montpellier arbeitete als sprachlehrerin im generalsekretariat des eg-ministerrats seit literatur u. a. von christian gailly gabriel chevallier theresa r yann queff jean-claude derey olivier rolin.>
EAN / 13-stellige ISBN | 978-3832198305 |
10-stellige ISBN | 383219830X |
Verlag | DuMont Buchverlag GmbH |
Sprache | Deutsch |
Editionsform | Hardcover / Softcover / Karten |
Einbandart | Gebunden |
Erscheinungsdatum | 17. August 2016 |
Seitenzahl | 350 |
Originaltitel | D'après une histoire vraie |
Format (L×B×H) | 21,6cm × 14,4cm × 3,2cm |
Gewicht | 492g |
Gattung | Roman |
Warengruppe des Lieferanten | Belletristik - Erzählende Literatur |
Mehrwertsteuer | 7% (im angegebenen Preis enthalten) |
Belletristik - Erzählende Literatur
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Johannes Wagner
Sie und Ihr Team zeigen mit Ihrem Engagement, dass es Sinn macht, über den Tellerrand der reinen Ökonomie hinaus zu schauen.
Ich wünsche Ihnen viele treue Kunden und ein unüberhörbares Echo in der Medienwelt.
Heinz-Ulrich P. aus Aurich
DANKE, dass es noch engagierte Leute gibt, die über den eigenen Tellerrand denken, die auch noch eine Alternative bieten, zu etwas, das ich immer mit schlechtem Gewissen genutzt habe. Ich hoffe, dass ihr immer bekannter werdet!
L. F. aus Ingolstadt
Sie können sich sicher sein, dass ich wieder bei buch7.de einkaufen werde. Ich finde die Geschäftsidee toll und bin mit dem Service äußerst zufrieden.
Simone S. aus Betzigau
Also Ihr Engagement und Service berühren mich echt, vor allem diese prompte Kommunikation. Das hat heute schon Seltenheitswert!
Urlsula G. aus Heidelberg