Zwei Schwestern - und ein Vater, der mehr als genug ist für eine Familie.
In ihrem Romandebüt erzählt Dana von Suffrin, was es heißt, wenn ein starrköpfiger jüdischer Familienpatriarch zum Pflegefall wird. Und wie schwer es fällt, von einem Menschen Abschied zu nehmen, den man sein ganzes Leben eigentlich loswerden wollte.
Für sein Umfeld war Otto, der pensionierte Ingenieur, schon immer eine Heimsuchung. Aber als er aus dem Krankenhaus zurückkehrt, ist alles noch viel schlimmer. Nach wie vor ist er aufbrausend, manipulativ, distanzlos und von wahnwitzigen Einfällen beseelt - aber jetzt ist er auch noch pflegebedürftig. Seinen erwachsenen Töchtern macht er unmissverständlich klar: Ich verlange, dass ihr für mich da seid. Und zwar immer! Für Timna und Babi beginnt ein Jahr voller unerwarteter Herausforderungen, aber auch der Begegnung mit der eigenen Vergangenheit und Familiengeschichte, die so schräg ist, dass Außenstehende nur den Kopf schütteln können. Klug, liebevoll und mit sehr viel schwarzem Humor erzählt Dana von Suffrin, wie Timna versucht, ihre dysfunktionale Familie zusammenzuhalten, ohne selbst vor die Hunde zu gehen. »Otto« ist Hommage und zugleich eine Abrechnung mit einem Mann, in dessen jüdischer Biografie sämtliche Abgründe des 20. Jahrhunderts aufscheinen.
Die hier angegebene Schätzung beruht auf dem durchschnittlichen Fördervolumen der letzten Monate und Jahre. Über die Vergabe und den Umfang der finanziellen Unterstützung entscheidet das Gremium von buch7.de.
Die genaue Höhe hängt von der aktuellen Geschäftsentwicklung ab. Natürlich wollen wir so viele Projekte wie möglich unterstützen.
Den tatsächlichen Umfang der Förderungen sowie die Empfänger sehen Sie auf unserer Startseite rechts oben, mehr Details finden Sie hier.
Weitere Informationen zu unserer Kostenstruktur finden Sie hier.
Käufer-Bewertung: brauneye29
Zum Inhalt:
Als Otto pflegebedürftig wird, verlangt er von seine Töchtern, dass sie immer für ihn da sind. Für die erwachsenen Töchter beginnt ein Jahr voller Herausforderungen, in der sie aber auch über die Vergangenheit und ihre Familie nachdenken.
Meine Meinung:
Das Cover fand ich so ansprechend und dann noch der Klappentext mit der massiven Forderung des Vaters machte einen ungeheuer interessanten Eindruck, so dass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Ich erwartete einen ungeheuer spannende Familiengeschichte mit Kämpfen zwischen den einzelnen Mitgliedern. All das fand ich in dem Buch aber nicht. Für mich war das eine Geschichte, die vor sich hin plätscherte. Der vermeintlich so despotische Vater ist eher zahm. Insgesamt fehlt mir der rote Faden im Buch und es hat mich einfach nicht berührt. Der Schreibstil ist ganz okay, die Geschichte so lala.
Fazit:
Hat mich nicht berührt.
Käufer-Bewertung: raschke64
Otto ist sehr alt und sehr krank. Er ist auf die Hilfe seiner zwei Töchter angewiesen. Doch schon während seines Lebens hat er sehr eigene Vorstellungen davon. Jetzt im hohen Alter und von der Krankheit gezeichnet, tyrannisiert er noch immer die Familie und speziell seine beiden Kinder. Er verlangt von ihnen, dass sie stets und ständig für ihn da sind. Obwohl er genug Geld hat, sollen die Kinder die Haushälterin zum Teil noch bezahlen. Immer wieder erzählt er von seinem Leben und dem Judentum.
Das Beste am Buch ist das Cover. Das ist jetzt ein wenig von mir überspitzt, doch ich musste mich verbissen schwer durch das Buch kämpfen. Es aus der Sicht der Tochter Timna geschrieben. In kurzen Kapiteln mit völlig unterschiedlichen Anekdoten hintereinander erzählt. Dies allerdings relativ zusammenhangslos, so dass ich oft überlegen musste, wer ist die Person, die da genannt wird. Warum werden manche Details episch ausgewalzt und so das ganze langatmig und langweilig gemacht? Alles in allem hatte ich mir von dem Buch mehr versprochen und auch etwas anderes vorgestellt.
Diese Bewertung ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.
Käufer-Bewertung: cosmea
Otto ist ein pensionierter Ingenieur, inzwischen sehr krank und pflegebedürftig. Er muss mehrfach ins Krankenhaus. Als er überlebt und nach Hause entlassen wird, stellen seine Töchter Timna und Babi eine ungarische Haushaltshilfe ein, die – wenn sie vorübergehend in ihre Heimat zurückfährt von Ottla aus Siebenbürgen vertreten wird. Ansonsten sind seine Töchter für den alten Mann zuständig, und zwar Tag und Nacht. So gehört sich das in einer jüdischen Familie. Otto stammt aus Kronstadt in Siebenbürgen und spricht ein sehr gewöhnungsbedürftiges Deutsch. Er war ein reicher Mann, bis er im Krieg alles verlor und vom rumänischen Staat nie entschädigt wurde. Später ging er nach Haifa und in den 70er Jahren nach Deutschland. Inzwischen lebt er seit langem in München. Da seine Mutter – Omama – in Haifa lebte, fuhr die Familie dort jedes Jahr hin.
Otto ist eine sehr dominante Persönlichkeit und fordert ein, was ihm – wie er meint – zusteht. Allerdings finde ich nicht, dass er ein so unsympathisches Ekel ist, wie im Klappentext beschrieben. Auch wenn er noch so schwierig ist, wird er von Timna und Babi geliebt, nicht gehasst. Der größte Teil des Romans besteht nicht aus dem täglichen Umgang mit den Töchtern und dem Personal, sondern aus Geschichten über die Familie, die nicht chronologisch berichtet werden. Otto hat nämlich an Timna, seine Lieblingstochter mit einer „schönen Bitte“ den Wunsch herangetragen, ein Buch über die Familie zu schreiben. Ottos schönen Bitten widersetzt man sich tunlichst nicht, und so sammelt die Tochter Anekdoten, die sie zum Teil schon oft gehört hat, teilweise aber noch nicht kennt. Es geht um Ottos Eltern und Großeltern, sein Überleben des Holocaust, seine Ehe mit Elisabeth und Ursula – Mutter von Timna und Babi –, Kontakte zu alten Freunden aus Siebenbürgen. Das wird zum Teil sehr witzig erzählt, einmal wegen Ottos sehr eigenwilliger Handhabung der deutschen Sprache, teils weil die typischen Klischees bedient werden, z.B. Ottos extreme Sparsamkeit und Fixierung auf Geld. Zu den witzigen Begebenheiten gehört auch die Tatsache, dass er an seinen Arbeitsplatz technische Geräte und sogar Vorhänge stiehlt und sich bei seiner Pensionierung noch einmal richtig eindeckt.
Nachdem ich mich an Sprache und Romanstruktur gewöhnt hatte, hat mir der Roman über Ottos ereignisreiches Leben gut gefallen. Dana von Suffrins Buch entführt den Leser in eine andere Welt.
Diese Bewertung ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.
Käufer-Bewertung: begine
Der Roman „Otto“ von der Schriftstellerin
Dana von Suffrin zeigt das Leben des Familienpatriarchen Otto.
Otto ist schon ziemlich alt und krank. Nach schwerer Krankheit kommt er aus dem Krankenhaus. Er braucht Pflege, aber er ist nicht einfach. Er ist ein grantiger Patient, aber er war wohl schon immer schwierig.
Er wurde in Rumänien als Jude geboren hat in Israel die Kriege mitgemacht und dann nach München gezogen.
Er war schon nicht mehr so jung, als er seine Töchter bekam.
Mir gefällt Otto trotz allem gut. Seine Töchter haben allerdings einiges auszuhalten, aber er ist eben der Vater. Schon ihre Kindheit war anders, als bei den Klassenkameraden.
Ich hoffe Dana von Suffrin behält ihren guten Stil bei. Ich werde mir ihren Namen merken um auch ihr nächstes Buch zu lesen.
Diese Bewertung ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.
Dana von Suffrin wurde 1985 in München geboren. Studium in München, Neapel und Jerusalem. 2017 Promotion mit einer Arbeit zur Rolle von Wissenschaft und Ideologie im frühen Zionismus. Ihr Romandebüt »Otto« wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Klaus-Michael-Kühne-Preis (2019), dem Ernst Hoferichter-Preis (2020) und dem Förderpreis des Friedrich-Hölderlin-Preises (2020). Sie lebt in München.
EAN / 13-stellige ISBN | 978-3462052572 |
10-stellige ISBN | 3462052578 |
Verlag | Kiepenheuer & Witsch GmbH |
Sprache | Deutsch |
Editionsform | Hardcover / Softcover / Karten |
Einbandart | Gebunden |
Erscheinungsdatum | 22. August 2019 |
Seitenzahl | 240 |
Format (L×B×H) | 20,9cm × 13,2cm × 2,6cm |
Gewicht | 348g |
Warengruppe des Lieferanten | Belletristik - Erzählende Literatur |
Mehrwertsteuer | 7% (im angegebenen Preis enthalten) |
Belletristik - Erzählende Literatur
Alle angegeben Preise enthalten die gesetzliche Mehrwertsteuer.
Auch hier werden natürlich 75% des Gewinns gespendet.
Gutschein kaufen
Seit dem Online-Artikel in der Süddeutschen heißt es bei mir: Wenn es um neue Bücher geht, dann bestelle ich ausschließlich bei buch7.de. Mir ist wichtig, dass andere Menschen denen es vielleicht nicht so gut geht wie mir Unterstützung finden.
Helmut L.
DANKE, dass es noch engagierte Leute gibt, die über den eigenen Tellerrand denken, die auch noch eine Alternative bieten, zu etwas, das ich immer mit schlechtem Gewissen genutzt habe. Ich hoffe, dass ihr immer bekannter werdet!
L. F. aus Ingolstadt
Herzlichen Dank für die schnelle Bearbeitung und die prompte Lieferung!
Matthias M.
Nie wieder bei den Ausbeutern von A... bestellen! Yeah! Ihr seid die Besten :-)
Marcella von der W. aus Berlin
Bin begeistert wie schnell und unkompliziert das alles bei Euch ist. Finde ich echt toll.
Martina K.