Ja, so starb er, der kleine Kerl. Warum war er auch so vorwitzig und wollte nach dem Mond fliegen? Das ist nichts für so kleine Maikäfer, dazu muß man schon ein großer Maikäfer sein. Ach ja, ich weiß nicht, mir kommen immer die Tränen in die Augen, wenn ich die Geschichte höre; sie ist auch zu rührend. (Er holt ein großes, grünes Blatt hervor und wischt sich die Augen.) Und dann fällt mir auch immer mein eines Beinchen ein, das mir fehlt; und das ist noch viel trauriger. (Er wischt sich wieder die Augen.) Ich möchte aber doch wissen, wo ich hier eigentlich bin? Kam da eben so mir nichts, dir nichts hereingebrumst, und der kleine Junge hat mich natürlich gleich bemerkt; beinahe hätte mich auch die dicke Minna totgequetscht; na, das war ne Angst! (Wischt sich die Stirn.) Und dann sagt die dumme Person immer: »Papperlapapp, papperlapapp, kein Maikäfer ist da!« Als ob ich nicht ein ganz dicker wäre, einer von den allerdicksten! Darauf ist meine Frau immer so stolz gewesen, die gute Seele. Ein Huhn hat sie neulich gefressen; sie ruhe sanft! (Er wischt sich die Augen.) Aber, das kann alles nichts mehr nützen; ich bin eben Witwer geworden und habe ihr zu Ehren jetzt schwarze Beine statt rote. Früher sagten die Jungens, ich sei ein König; jetzt sagen sie Schuster zu mir. Aber das ist eine Dummheit; ich trage Trauer so ist es! (Er geht im Zimmer mit komisch gravitätischen Schritten umher.) Hm, hm, Puppenstube, Schaukelpferd na ja und Äpfel hm, hm, die mag ich nicht. Ich esse lieber Salat, Lindensalat oder so was dergleichen. (dreht sich herum.) Scheint aber nicht hier zu sein. Übrigens sind die Kinder recht ordentlich. Gegen das Peterchen habe ich eigentlich etwas; er wollte mich mit seinem Pantoffel kaputt machen. Wo ist denn eigentlich der Pantoffel? (am Bett) Aha, da haben wir ihn! (Er nimmt ein kleines, rotes Pantöffelchen auf.) So, so (schlägt damit auf den Tisch, als wolle er eine Fliege klatschen) schwupp, weg war ich! Na, das wär ne schöne Geschichte gewesen! (Er wirft das Pantöffelchen an seinen Platz.) Dummes Peterchen! Die kleine Anneliese ist besser, die hat mir das Leben gerettet. Aber Zucker wollte sie mir geben Zucker?? (schüttelt sich komisch) Puh!! Na, da hätt ich schöne Bauchschmerzen gekriegt! Ein Maikäfer und Zucker! (Er fängt an, unbändig zu lachen und komisch hin und her zu torkeln.) Als ob ich ne Ameise wäre! Nein, ist das komisch, nein, ist das lächerlich! So eine kleine, dumme Anneliese! ha ha ha! (Er fällt plötzlich versehentlich und liegt auf dem Rücken.) Hoppla!! O, das ist eine fatale Situation! Ja, das durfte mir eigentlich nicht passieren! (Er angelt mit seinen fünf Beinen in der Luft.) Das ist eine sehr peinliche Lage für einen wohlsituierten Maikäfer wie mich. Gut, daß mich keiner sieht. Aber, was soll man tun? Totstellen, nützt nichts.
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Gerdt Bernhard von Bassewitz (* 4. Januar 1878 in Allewind, Königreich Württemberg;[1] 6. Februar 1923 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller und Schauspieler.
EAN / 13-stellige ISBN | 979-1041908264 |
Verlag | Culturea |
Sprache | Deutsch |
Editionsform | Hardcover / Softcover / Karten |
Einbandart | Taschenbuch |
Erscheinungsdatum | 21. Februar 2023 |
Seitenzahl | 70 |
Beilage | Paperback |
Format (L×B×H) | 22,0cm × 17,0cm × 0,5cm |
Gewicht | 126g |
Warengruppe des Lieferanten | Belletristik - Erzählende Literatur |
Mehrwertsteuer | 7% (im angegebenen Preis enthalten) |
Belletristik - Erzählende Literatur
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Martina K.