Nach oben kommen. Das war immer der Plan. Seit Jahrhunderten. Dafür hat sie, dafür haben alle vor ihr gekämpft. Und als Schwarze Frau stand ihr letztlich nur ein Weg offen: Völlige Verausgabung, Oxbridge, Londoner Hochfinanz, ein Freund mit Geld so alt und dreckig wie das Empire. Doch als sie endlich eingeladen wird, Mitglied einer Familie, Angehörige einer Klasse, Teil eines Landes zu werden, muss sie am eigenen Körper erfahren, dass die erlittenen Ungerechtigkeiten tiefere Wurzeln geschlagen haben. Wie kann sie sich retten? Wie mit dem Erbe der Geschichte leben?
Mit Zusammenkunft ist Natasha Brown die literarische Sensation gelungen: ein virtuoser, verdichteter Roman über die Anstrengungen der Gegenwart und die toxische Wirkung der Vergangenheit in unseren Worten, Werten, Besitztümern. Natasha Brown stürzt Schuld und Schönheit und Menschlichkeit ununterscheidbar ineinander, mit elektrisierenden Folgen.
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Käufer-Bewertung: Irisblatt
Es macht einen Unterschied mit welchem Geschlecht, mit welcher Hautfarbe, ob man arm oder reich geboren wird - die Chancengleichheit besteht nur auf dem Papier.
Natasha Browns Debüt „Zusammenkunft“ spiegelt die seelische Notlage der namenlosen britischen Protagonistin, die sich in einem Zustand großer Erschöpfung befindet. Als Schwarze Frau verdankt sie ihre Karriere im Finanzsektor vor allem harter Arbeit. Schon immer musste sie besser als ihre Weißen Kolleg:innen sein; ihre erst kürzlich verkündete Beförderung sehen viele dennoch nicht als individuelle Leistung. Sie sehen eine „Quoten-Schwarze“, schließlich hat sich die Firma „Diversität“ auf die Fahnen geschrieben und kann damit auch in der Öffentlichkeit punkten. Die Protagonistin dient als Aushängeschild einer erfolgreichen „Integrationspolitik“, einer offenen, liberalen Gesellschaft. „Hier geboren, Eltern hier geboren, immer hier gelebt - trotzdem, nie von hier.“ (S. 61). Der Pass weist sie als Britin aus; im Alltag wird sie jedoch immer als Bindestrich-Britin gedacht. Was solche Zuschreibungen mit einem Menschen machen, zeigt Brown sehr eindringlich. Die Diagnose, schwer erkrankt zu sein, stellt die Protagonistin vor schwerwiegende Entscheidungen und verursacht einen regelrechten Gedankenstrom. Wie bereits ihre Eltern und ihre Großeltern hat sie für ein besseres Leben gekämpft - sie spürt das Gewicht dieser seit Generationen bestehenden Erwartungshaltung in jeder Faser ihres Körpers. Aufgeben war nie eine Option. „Zusammenkunft“ erzählt keine Geschichte, verfügt nicht über einen linearen Handlungsstrang; stattdessen reihen sich einzelne Episoden, Sequenzen, Bilder und Gedanken aneinander. Sie alle zeugen von den Anstrengungen des bisherigen Lebens, den permanent präsenten Sexismen, Rassismen und Mikroagressionen, den Erwartungshaltungen an sich selbst, der Angst nicht gut genug zu sein, den Schuldgefühlen und dem Erstaunen darüber mit welcher Leichtigkeit und Ignoranz ihre Weißen Freund:innen durchs Leben gehen. Hautfarbe spielt in der Klassengesellschaft des postkolonialen Großbritanniens noch immer eine Rolle und beeinflusst das Zusammenleben, die gegenseitige Wahrnehmung, aber auch die Selbstwahrnehmung aller Beteiligten mal offen, mal subtil. Wie schön wäre es, wenn Bücher dieser Art nicht mehr notwendig wären, weil „White Privilege“ weltweit der Vergangenheit angehörte.
Brown jongliert in ihrem experimentellen, kaum mehr als 100 Seiten langen Roman, gekonnt mit Worten. Jeder Satz trifft, schmerzt und lädt zum Nachdenken ein. Das Ende ist offen, die letzten fünf Doppelseiten leer; sie laden dazu ein, Geschichte neu zu schreiben.
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Käufer-Bewertung: Bücherfreundin85
Ich war sehr neugierig auf den Debütroman von Natasha Brown, da das 114 Seiten umfassende Buch überwiegend positiv besprochen wurde und in England als das erfolgreichste literarische Debüt des Jahres 2021 bezeichnet wird.
Der Roman erzählt die Geschichte einer dunkelhäutigen Britin jamaikanischer Herkunft, die aus sehr einfachen Verhältnissen stammt. Mit viel Ehrgeiz und Fleiß hat sie es zur erfolgreichen Investmentbankerin gebracht. Nahezu täglich ist sie Rassismus und Sexismus ausgesetzt.
Die namenlose Ich-Erzählerin bereitet sich auf ein Gartenfest der Eltern ihres wohlhabenden weißen Freundes vor und lässt währenddessen ihren Gedanken freien Lauf. Einen Schwerpunkt dabei bildet die Auseinandersetzung mit einem gesundheitlichen Problem. Sie ist an Krebs erkrankt und muss wichtige Entscheidungen treffen.
Der unzusammenhängende und verwirrende Stil des Buches hat mich nicht begeistert. Ohne Zweifel ist "Zusammenkunft" ein scharfsinniger Roman mit einem sehr wichtigen Thema, der mich allerdings nicht in seinen Bann ziehen konnte. Die Protagonistin ist mir fremd geblieben und hat mich emotional nicht berührt.
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Käufer-Bewertung: yellowdog
Die Erzählerin dieses kurzen, hochkonzentrierten Roman befindet sich in eine inneren Konflikt.
Die knappe Form, die die Autorin Natasha Brown für ihren erfolgreichen Debütroman wählt führt zur Verdichtung. Die Problematik eines nur vermeintlichen sozialen Aufstiegs als schwarze Frau im Londoner Hochfinanzmilieu wird sichtbar.
Außerdem bekommt die Protagonistin dann auch noch die Diagnose Krebs. Das verbreitet insgesamt schon eine gewisse Hoffnungslosigkeit.
Erwähnenswert ist auch, dass der Roman aus dem Englischen von Jackie Thomae übersetzt wurde.
Es ist ein relativ hartes Buch, das ich nicht ohne Beklemmung gelesen habe.
Da die Autorin selbst jahrelang im Londoner Finanzsektor gearbeitet hat, bekommt der Text eine hohe Glaubwürdigkeit.
Es ist kein schmeichelhaftes Porträt eines Landes wie England und es bleibt eine Auswegslosigkeit und Schwermut.
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Käufer-Bewertung: Anna625
Manchmal will man ein Buch mögen, kann sich aber einfach nicht damit anfreunden. So ging es mir bei "Zusammenkunft".
Im Zentrum des Romans stehen eine junge Frau und Themen wie Rassismus und Sexismus. Wir begleiten die namenlose, afro-britische Protagonistin, die im Londoner Finanzsektor arbeitet und mit aller Kraft nach oben strebt. Die Handlung beschränkt sich auf einen Ausschnitt von etwa 24 Stunden, in denen sie sich auf die Gartenparty der Eltern ihres (reichen, weißen) Freundes vorbereitet und die ersten paar Stunden dort verbringt.
Das ist selbst für ein solch kurzes Buch sehr wenig Handlung, und so liegt der Fokus mehr auf ihrer Wahrnehmung der britischen Klassengesellschaft, von der sie ihrer Herkunft wegen noch immer ausgegrenzt wird.
Das klingt so weit alles ganz spannend, für mich hat dieses Buch aber leider einfach nicht funktioniert. Das liegt insbesondere an der Tatsache, dass die Protagonistin im Laufe der Geschichte immer wieder darauf hinweist, was sich alles ändern muss, immer wieder anspricht, dass sie so viel mehr Möglichkeiten hat als all ihre Vorfahren - dann am Ende des Buches aber kurz und knapp gesagt einfach gar nichts tut. Sie leidet, sie klagt an. Aber die Möglichkeit, zu kämpfen und etwas zu ändern (und die Möglichkeit hat sie mit ihrer Position in meinen Augen durchaus), ergreift sie nicht. Stattdessen lässt sie sich am Ende kleinhalten, versteckt sich (wortwörtlich und metaphorisch) auf einer Party voller Weißer in einer abgelegenen Ecke und wartet einfach ab. Sie selbst sagt mehrmals, dass "Nichts" auch eine Entscheidung ist, und ja, vielelicht ist es das, aber eine besonders gute ist es dann nicht. Sie sagt, dass sie all die Chancen nutzen nöchte, die ihre Vorfahren nicht hatten, entscheidet sich dann aber bewusst gegen den Versuch, etwas zu verändern, und zieht sich unauffällig aus der Affäre.
Und das ist es, was mich so sehr an diesem kurzen Roman gestört hat. Er ist zweifellos gut geschrieben. Ich habe kein Proble mit der Handlungsarmut. Ich mag den Aufbau und finde die zentralen Themen spannend und wichtig. Aber der mangelnde Handlungswille der Protagonistin bleibt mir unverständlich.
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Natasha Brown arbeitete nach ihrem Mathematikstudium an der Universität Cambridge für zehn Jahre im Londoner Finanzsektor. 2019 gewann sie den London Writers Award und konzentriert sich fortan auf das Schreiben. Zusammenkunft gilt in England als das erfolgreichste literarische Debüt 2021. Zum Erscheinen zierte Natasha Brown das Cover des Vogue Magazine, hymnische Besprechungen folgten in allen namhaften Zeitungen.
Jackie Thomae, geboren 1972 in Halle, aufgewachsen in Leipzig, ist Journalistin, Fernsehautorin und Schriftstellerin. Mit ihrem Roman Brüder wurde sie für den Deutschen Buchpreis 2019 nominiert und mit dem Düsseldorfer Literaturpreis 2020 ausgezeichnet. Seit 1989 lebt sie in Berlin.
EAN / 13-stellige ISBN | 978-3518430460 |
10-stellige ISBN | 3518430467 |
Verlag | Suhrkamp Verlag AG |
Sprache | Deutsch |
Originalsprache | Englisch |
Editionsform | Hardcover / Softcover / Karten |
Einbandart | Gebunden |
Erscheinungsdatum | 14. Februar 2022 |
Seitenzahl | 113 |
Originaltitel | Assembly |
Format (L×B×H) | 21,3cm × 12,9cm × 1,8cm |
Gewicht | 254g |
Warengruppe des Lieferanten | Belletristik - Erzählende Literatur |
Mehrwertsteuer | 7% (im angegebenen Preis enthalten) |
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